среда, 7 октября 2020 г.

Plagiatsvorwürfe gegen Doktorarbeit: Franziska Giffey sieht keine neue Lage

Betont gelassen hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey auf die Veröffentlichung des bisher geheim gehaltenen Prüfberichts reagiert, den die Freie Universität Berlin (FU) zu ihrer Dissertation erstellt hatte. Auslöser waren Plagiatsvorwürfe gegen die Doktorarbeit der SPD-Politikerin gewesen. «Für mich ändert sich an der bisherigen Sachlage gar nichts», sagte Giffey in Berlin.

Die FU Berlin hatte im vergangenen Jahr einen Prüfbericht erstellt, nachdem die Plattform vroniplag.wikia.org 119 potenzielle Plagiatsstellen in der Promotionsarbeit der Ministerin festgestellt hatte. Giffey war daraufhin von der FU gerügt worden, konnte ihren Doktortitel aber behalten. Das Gutachten dazu hatte die Hochschule seither jedoch unter Verschluss gehalten.

Der Asta, die Studierendenvertretung der FU, veröffentlichte den Schlussbericht nun überraschend Anfang der Woche. Den internen Bericht hatte der Asta nach eigenen Angaben auf Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) von der FU erhalten.

In dem Gutachten werden die kritisierten Passagen der Dissertation genauer unter die Lupe genommen. Die Expertenkommission kommt dabei zu dem Schluss, dass letztlich nur vier Textstellen als echte Plagiate ohne Quellennennung zu bewerten seien. Darüber hinaus gibt es demnach allerdings etliche Paraphrasierungen von Textpassagen, bei denen die Herkunft nur unsauber oder gar nicht angegeben wird.

Es gebe, «wenngleich in beschränktem Umfang, den Tatbestand objektiver Täuschung mit bedingtem Vorsatz», heißt es in dem Bericht. Giffeys Arbeit enthalte damit «erhebliche Mängel hinsichtlich des Standards wissenschaftlichen Arbeitens», allerdings nur in einem eng umrissenen Teil der Dissertation. Die eigenständige wissenschaftliche Leistung der Arbeit bestehe dennoch weiter, eine Rüge reiche daher als Sanktion aus.

Allerdings lässt die FU Berlin aktuell prüfen, ob diese Strafmaßnahme überhaupt verhängt werden durfte. Denn im Berliner Hochschulgesetz ist eine solche Rüge nicht vorgesehen. Die Universität hat deshalb ein juristisches Gutachten in Auftrag gegeben, das bewerten soll, ob die Rüge für Giffey rechtmäßig zustande gekommen ist.

«Die Universität hat das Verfahren abgeschlossen. Es gibt jetzt nochmal ein Prüfverfahren über das Verfahren», sagte Franziska Giffey. Das sei Sache der Universität.

Studierendenvertreter Janik Besendorf vom Asta legte sich dagegen schon fest: «Das Präsidium muss jetzt erneut entscheiden und Giffeys Doktortitel entziehen, da die Rüge rechtswidrig war.»

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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