Der Mann, den seine Genossen ein «Urgestein der Oberhausener SPD» nennen, hat keine Schwierigkeiten, mit Wählern ins Gespräch zu kommen. Hubert Cordes kennt hier fast jeden. Der 69-Jährige sitzt seit 1994 im Rat der 211.000-Einwohner-Stadt, sein Café im Zentrum von Oberhausen-Sterkrade hat der Konditor an seine Tochter übergeben, in dritter Generation.
Ruhig hört sich der Mann am Wahlkampfstand die großen und kleinen Sorgen der Leute an. Eine Gastwirtin klagt über Ratten im Vorgarten, ein älterer Mann beschwert sich über die Schlaglöcher in seiner Straße. Das Übliche. Cordes will sich kümmern, wirbt aber auch um Geduld. «Dat is nur eine Anliegerstraße», sagt er. «Dat dauert ein bisschen.»
Alles wie immer also, zehn Tage vor der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen (NRW)?
Von wegen.
Es sind besondere Zeiten für Wahlkämpfer wie Cordes. Am 13. September dürfen im bevölkerungsreichsten Bundesland mehr als 14 Millionen Wähler über Landräte, Kreistage, Gemeinderäte, Bezirksvertretungen und Bürgermeister entscheiden. Doch es dürfte sich auch zeigen, wie zufrieden die Bürger mit dem Corona-Krisenmanagement der Politik in Land und Bund sind. Denn zum ersten Mal seit Ausbruch der Krise wird gewählt.
Source: spiegel.de
Комментариев нет:
Отправить комментарий