четверг, 3 сентября 2020 г.

Klimawandel: Eiswolken — der größte Klimakiller beim Fliegen

Die Luftfahrt hat einer neuen Studie zufolge bislang rund 3,5 Prozent zur menschengemachten Klimaerwärmung beigetragen. Doch nur etwa 1,5 Prozent davon gehen direkt auf CO2-Emissionen zurück, berichten Forscher im Fachblatt «Atmospheric Environment». Den größten Effekt haben demnach Kondensstreifen und dadurch entstehende Eiswolken.

Die Analyse ist laut den Autoren die bisher umfassendste zu den Auswirkungen des Flugverkehrs auf den Klimawandel. An der Studie waren unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die US-Klimabehörde NOAA, das norwegische Klimaforschungszentrum Cicero und Universitäten mehrerer Länder beteiligt.

Insgesamt hat der gesamte Luftverkehr von 1940 bis 2018 laut den Berechnungen 32,6 Milliarden Tonnen CO2 verursacht. Ungefähr die Hälfte davon geht allein auf Emissionen aus den vergangenen 20 Jahren zurück, weil seit Beginn der Nullerjahre deutlich mehr Flugzeuge unterwegs sind. Und der Flugverkehr nimmt immer weiter zu.

Jahrhunderte in der Atmosphäre

Einen noch größeren Effekt als die Emissionen an sich haben laut den Berechnungen Kondensstreifen, die in etwa acht Kilometern Höhe entstehen. Wasserdampf und Ruß aus den Abgasen der Flugzeuge treffen dabei auf kalte Luft, sodass langlebige Eiswolken entstehen, sogenannte Kondensstreifen-Zirren.

Sie reflektieren zwar einen Teil der Sonnenstrahlung und kühlen die Erde dadurch ab. Gleichzeitig halten sie jedoch auch die Wärmestrahlung der Erde zurück, was den Planeten weiter aufheizt. Laut den Experten fällt der wärmende Effekt meist größer aus und ist mit der Treibhauswirkung von Kohlendioxid vergleichbar.

«Wir fanden heraus, dass der Einfluss der Kondensstreifen-Zirren weniger als die Hälfte der zuvor geschätzten Klimawirkung entfaltet, aber immer noch den größten Beitrag des Luftverkehrs zur globalen Erwärmung beisteuert», sagte Robert Sausen vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen.

Sauberere Emissionen könnten einen Teil der Kondensstreifen-Wirkung abfedern. Die Idee: Wenn die Abgase weniger Ruß enthalten, bilden sich sehr wahrscheinlich auch weniger Eiskristalle. Forschungsteams weltweit arbeiten bereits an neuen Brennstoffen. Forscher schlagen zudem vor, Flugrouten zu verändern, um die Entstehung von Kondensstreifen-Zirren zu verhindern. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Sauberere Treibstoffe könnten gleichzeitig die CO2-Emissionen reduzieren. Sie machen nach Kondensstreifen zwar nur den zweitgrößten Klimafaktor beim Fliegen aus, beeinflussen das Klima jedoch deutlich länger. Denn während sich die Eiswolken innerhalb von Stunden auflösen, bleibt Kohlenstoffdioxid über Jahrhunderte in der Atmosphäre.

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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