Fabio De Masi hätte mittendrin landen können, im Schmutz der Finanzindustrie. Ende der Nullerjahre, als ihm nach dem Volkswirtschaftsstudium in Hamburg eine Einladung zum Vorstellungsgespräch der HSH Nordbank auf den Tisch flatterte: Assistent von Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher, attraktive Bezahlung, Mitarbeit in einer ambitionierten Bank auf dem Sprung an die Börse.
Doch der heutige Bundestagsabgeordnete der Linken lehnte ab. Das nächste Studium, internationale Beziehungen an der Universität Kapstadt, schien ihm reizvoller. «Die Zeit bis dahin», erinnert er sich, «habe ich unter anderem mit Kloputzen in Berliner Technoklubs überbrückt.»
Die Skandalbank HSH kollabierte später. Und De Masi bekam auf anderem Weg Einblick in die Schmuddelecken der Geldbranche. Der Deutschitaliener, 40, gilt inzwischen als kundigster Experte im Parlament und als Spezialist für Skandale – ausgerechnet ein Sozialist. Wirtschaft habe er studiert, «weil es mich genervt hat, dass es immer heißt, Linke könnten nicht mit Geld umgehen», sagt De Masi. «In der Fraktion sind alle froh, dass sich einer um die exotischen Themen kümmert.»
Source: spiegel.de
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