Es gibt wichtigere Dinge dieser Tage als Olympia, auch in Japan. Mitte Juli ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo, dass weniger als ein Viertel der Bevölkerung will, dass die verlegten Spiele von Tokio im kommenden Sommer ausgetragen werden. 36 Prozent bevorzugen eine weitere Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt, 34 Prozent fordern gar eine endgültige Absage. Die Covid-19-Pandemie sei noch nicht unter Kontrolle, sagen die Befragten, die Regierung solle sich auf das Wesentliche konzentrieren. Olympia sei durch die Verlegung zu teuer geworden. Die größte Sportveranstaltung der Welt ist plötzlich eine Last.
Die schwankende Stimmung haben die Verantwortlichen teilweise selbst zu verantworten. Zu lange wollten das Tokioter Organisationskomitee (Tocog) und das Internationale Olympische Komitee (IOC) nicht wahrhaben, dass eine gigantische Sportparty in diesem Sommer nicht machbar ist. Erst am 24. März, als die Infektionszahlen weltweit extrem anstiegen und in mehreren Sportligen des Landes schon der Spielbetrieb ausgesetzt war, verkündete Premierminister Shinzo Abe: «Tokyo 2020» werde 2021 stattfinden.
Source: spiegel.de
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