понедельник, 29 июня 2020 г.

Schmuckbaumnattern: Forscher entschlüsseln, warum einige Schlangen fliegen können

Sie haben keine Flügel und gleiten trotzdem von Baum zu Baum: Schmuckbaumnattern gehören zu den fliegenden Schlangen. Nun haben Forscher herausgefunden, wie sich die Tiere in der Luft halten könne, berichten sie im Fachblatt «Nature». Für die Versuche hatten die Wissenschaftler eigens eine riesige Halle für die Schlangen eingerichtet.

Zu den fliegenden Schlangen gehören fünf Arten der Schmuckbaumnattern (Chrysopelea). Die grazilen, leicht giftigen Reptilien leben in den Regenwäldern von Süd- und Südostasien und werden bis zu gut einem Meter lang. Beim Start von einem Ast stoßen sie sich gewöhnlich ab und überwinden gleitend Strecken bis zu 20 Metern, bevor sie auf einem anderen Ast landen.

Die Schlangen sind die einzigen Wirbeltiere ohne Extremitäten, die durch die Luft gleiten können. «Ich finde sie deshalb so interessant, weil die Schlange vielleicht das am wenigsten offensichtliche Tier ist, das in der Lage sein sollte, durch die Luft zu fliegen», sagt Studienleiter Jake Socha, der die Tiere seit 20 Jahren studiert.

«Tun sie das, weil sie Schlangen sind und alle Schlangen dies tun»?

In früheren Untersuchungen konnte Socha bereits zeigen, dass sich die Schlangen im Flug besonders breit machen. Dadurch wirkt ihr Körper wie eine Tragfläche. Nun untersuchten die Forscher, warum sich die Tiere im Flug S-förmig schlängeln. «Tun sie das, weil sie Schlangen sind und alle Schlangen dies tun?», fragten sich die Forscher, «oder gibt es eine zugrunde liegende physische Funktion dieser Wellenbewegung?»

Um das zu klären, bauten sie eine vier Stockwerke hohe Sprungarena mit gepolstertem Boden und einem künstlichen Baum zur Landung. Dann ließen sie mehrere Schmuckbaumnattern der Art Chrysopelea paradisi aus mehr als acht Metern Höhe auf den Baum fliegen. Dabei brachten sie auf den Körpern Reflektoren an und filmten die Flüge mit Infrarot-Kameras.

Mit diesen Aufnahmen konnten sie das Schlängeln dreidimensional im Computermodell nachbilden. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Schlangen sich nicht nur waagerecht schlängelten, sondern auch senkrecht. Die senkrechte Bewegung ist zwar weniger ausgeprägt, geschieht dafür aber etwa doppelt so häufig wie die waagerechte Bewegung.

In Gleitflug-Simulationen änderten die Wissenschaftler die Häufigkeit der Wellenbewegungen und beobachteten die Auswirkungen auf den Flug. Ergebnis: Ohne Wellenbewegung missglückt der Flug der simulierten Schlange, weil sie vornüberkippt. Das seitliche Schlängeln und die Auf- und Ab-Bewegungen stabilisieren den Gleitflug.

In einem «Nature Physics»-Kommentar schließt Jim Usherwood von der Universität London nicht aus, dass sich die Schlangen auch aus reiner Gewohnheit in der Luft schlängeln könnten. Dennoch zeige die Studie, dass die Art, wie sie beim Flug gleiten, stabiler ist. «Die Allgemeingültigkeit dieser Ergebnisse», schreibt Usherwood, «und ihre mögliche Umsetzung in Roboterschlangen bieten aufregende Möglichkeiten zur weiteren Erkundung.»

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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