Nördlich von Sizilien hat sich ein Pottwal mit seiner Fluke in einem Fischernetz verfangen. Vor der Äolischen Insel Salina trieb das etwa zehn Meter lange Jungtier im Wasser.
Die italienische Küstenwache entsandte ein Team von Tauchern zu dem Meeressäuger. Diesen gelang es in etwa zwei Metern Tiefe, den Wal vom Netz zu befreien. Das Tier konnte sich dann seinen drei Artgenossen anschließen, die in einiger Entfernung gewartet hatten.
«Es war wunderschön», sagte die an der Rettungsaktion beteiligte Monica Blasi der italienischen Zeitung «Repubblica». «Wir haben gearbeitet, während sie darauf warteten, dass er sich ihnen wieder anschließt.» Blasi ist Biologin und Vorsitzende der «Filicudi Wildlife Conservation», deren Mitarbeiter vergangenen Woche den größtenteils bewegungsunfähigen Wal «Spike» entdeckt hatten.
Mithilfe kleiner Messer sei es gelungen, das Netz zu zerschneiden, ohne eine Verletzung des Tiers zu riskieren. Der junge Pottwal habe sich während der zwei Stunden dauernden Befreiungsaktion erstaunlich ruhig verhalten, fast so, als wolle er mitarbeiten, berichtete Blasi.
Das Fischernetz wurde als «illegales Fanggerät» beschlagnahmt. Nicht genehmigter Fischfang ist keine Seltenheit vor den Äolischen Inseln. Am gleichen Tag hatte die Küstenwache einen Kutter abgefangen, der 2500 Meter illegale Treibnetze einholen wollte. Der Kapitän des Schiffes musste ein Bußgeld von mehreren Tausend Euro zahlen.
Source: spiegel.de
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