Für Tausende Geflüchtete hat sich die Situation auf den griechischen Inseln und an der griechisch-türkischen Grenze dramatisch zugespitzt. Mit der Forderung nach einer anderen Flüchtlingspolitik haben am Samstag über Tausend Menschen vor dem Innenministerium in Berlin demonstriert. Dazu aufgerufen hatte unter anderen die Organisation Seebrücke, mit der Forderung sich für eine „humane Aufnahme» von Geflüchteten und gegen eine „rassistische Abschottung» einzusetzen. Demobesucher Chris formuliert seine Forderung an die europäische Flüchtlingspolitik so: „Es muss einfach ein Paradigmenwechsel her, in der Migrationspolitik, in der Betrachtung von Migration in der Europäischen Union. Denn so lange wir Migration wie ein Problem betrachten und behandeln, solange wird sie auch ein Problem sein. So lange werden wir versuchen die Grenzen dicht zu halten und Migranten abzuwehren, so lange werden Menschen im Zweifel dann auch auf Menschen geschossen, wie es vor ein paar Jahren Frau von Storch gefordert hat, und wie es jetzt an der Außengrenze passiert.» Hinter den aktuellen Ereignissen an der griechisch-türkischen Grenze sieht Chris eine umfassendere EU-Strategie. „Die Sache ist aber die, dass das kein Versagen der griechischen Behörden ist, das ist eine gewollte EU-Strategie, das sehen wir seit Jahren, dass da immer weiter die Zäune hochgefahren werden, dass da, in dem Fall, über Menschen verhandelt wird, geschachert wird, wie als seien sie eine Ware, die niemand haben will, sowohl von türkischer Seite, als auch von europäischer Seite, da kann nur sowas bei rauskommen, wie es jetzt aussieht da unten, nämlich vollkommen entmenschlicht, vollkommen unmenschlich, sowohl in den Lagern, als auch an der Grenze, und das können wir so nicht akzeptieren und sind deshalb heute hier.» Viele der Demonstrierenden sehen Deutschland in der Lage Geflüchtete aufzunehmen. „Ich habe nur gehört, dass in Berlin für Zweitausend Leute vorbereitete Plätze da sind, und ich frage mich, wie viele vorbereitete Plätze sind in Deutschland da, jetzt, wahrscheinlich zig-Tausende die man jetzt sofort aufnehmen könnte. Also, anders als damals, wo es irgendwie Chaos war.» Seit die Türkei am 28. Februar erklärt hat, sie werde Migranten nicht mehr vom Übertritt der Grenze abhalten, haben bereits Tausende Menschen versucht, nach Griechenland und damit in die EU zu gelangen. Die Athener Regierung verhinderte die Einreise der meisten Migranten mit einem massiven Einsatz von Sicherheitskräften, Hunderte Menschen gelangten aber auf griechische Inseln, etwa auf Lesbos. Auf der Insel harren bereits mehr als 20.000 Asylbewerber in überfüllten Lagern aus.
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