Sie hupen, um den verstorbenen Demonstranten zu gedenken. Auch am Samstag sind Tausende Belarussen auf den Straßen von Minsk unterwegs, um gegen Polizeigewalt, Behördenwillkür und die mutmaßliche Wahlfälschung zu demonstrieren.
Christian Esch, Der Spiegel
«Hier haben sich viele Leute versammelt, um Abschied zu nehmen. Die Autos die hier vorbei fahren hupen fast alle als Zeichen der Solidarität. Die ganze Stadt Minsk so scheint es nimmt Anteil an den gegenwärtigen Protesten. Es ist erstaunlicherweise eine geradezu heitere, gelöste Atmosphäre in der Stadt. Man sieht kaum Sonderpolizei Brutalität hervorgetan hat, die sich mit großer Brutalität hervorgetan hat.»
Seit Sonntagnacht ist Belarus ein Land in Aufruhr. Nach der Präsidentenwahl, die von Fälschungsvorwürfen überschattet worden war, forderten viele bei landesweiten Protesten den Rücktritt Lukaschenkos. Die Sicherheitsorgane gingen mit aller Härte gegen die Demonstranten vor.
Mehr als 6500 Menschen wurden am Rande von Protesten ohne Grund festgenommen. Am Freitag wurden die ersten 2000 Demonstranten entlassen. Viele von ihnen berichteten von Misshandlungen und Demütigungen im Polizeigewahrsam.
Die EU beschloss daraufhin neue Sanktionen gegen Unterstützer des Staatschefs Alexander Lukaschenko auf den Weg zu bringen. Nach den tagelangen Unruhen versuchten sich am Freitag sowohl Protestierende als auch die Führung des Landes offenbar in Deeskalation.
Christian Esch, Der Spiegel
«Ich stand gestern auf dem Unabhängigkeitsplatz, in der Hauptstadt vor dem Parlament. Dort haben die Demonstranten sich außerordentlich Mühe gegeben, den Sicherheitskräften zu zeigen, wir sind nicht gegen euch. Sie riefen: ‘Wir lieben euch.’ Überreichten Blumen, manche umarmten sogar die anwesenden Offiziere.»
Ein Ende der Demonstrationen in Belarus ist jedoch noch nicht absehbar.
Christian Esch, Der Spiegel
«Die Belegschaften mehrerer Großbetriebe haben bereits angekündigt, dass sie ab Montag streiken wollen. Und sollte das geschehen, dann stünde der Autokrat vor einer gänzlich neuen Herausforderung.»
Source: spiegel.de
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