Die französische Justiz hat im Fall um den ermordeten Lehrer Samuel Paty ein Ermittlungsverfahren gegen drei neue Verdächtige eingeleitet. Sie ermittelt gegen sie wegen des Vorwurfs der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, wie es aus Justizkreisen hieß. Zwei Erwachsene säßen in Untersuchungshaft, eine Minderjährige sei unter Justizaufsicht gestellt worden.
Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass es sich bei den drei neuen Verdächtigen um zwei 18-jährige Männer und eine 17-Jährige handele. Den beiden 18-Jährigen wird vorgeworfen, Nachrichten mit dem mutmaßlichen Attentäter in einer Chat-Gruppe ausgetauscht zu haben, wie aus Ermittlungskreisen verlautete. Die beschuldigte 17-Jährige soll mit einem der beiden 18-Jährigen Kontakt gehabt haben.
Die Eltern des nun beschuldigten jungen Tschetschenen, der ein Jahr nach seiner Geburt in Grozny nach Frankreich gekommen war, beteuerten den Angaben zufolge die Unschuld ihres Sohnes. Der 18-Jährige bedauere Patys Tod, sagten sie demnach aus. Die Wohnung der Mutter wurde durchsucht. Die drei Verdächtigen waren bereits am Dienstag in Gewahrsam genommen worden. Mit den nun gegen sie eingeleiteten Verfahren werden bereits zehn Verdächtige offiziell beschuldigt.
Der Lehrer Samuel Paty war Mitte Oktober von einem 18 Jahre alten Angreifer brutal ermordet worden. Das von Ermittlern als islamistisch motivierter Terrorakt eingestufte Verbrechen löste im ganzen Land riesiges Entsetzen aus. Paty hatte das Thema Meinungsfreiheit gelehrt und dabei Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt. Der 18-Jährige, der von der Polizei getötet wurde, hatte dies etwa in sozialen Netzwerken als Motiv für seine Tat angegeben. Gegen sieben Verdächtige wurde bereits kurz nach der Tat ein Ermittlungsverfahren eröffnet. Sechs von ihnen wird dabei Beihilfe zu einem Mord mit Terrorhintergrund vorgeworfen.
Keine zwei Wochen später starben bei einer Messerattacke in einer Kirche drei Menschen in Nizza, auch hier geht die Staatsanwaltschaft von einem islamistischen Anschlag aus.
Source: spiegel.de
Комментариев нет:
Отправить комментарий