Heinsberg, 5. Mai
Eineinhalb Stunden nachdem er seine Wohnung in Bonn-Poppelsdorf verlassen hat, parkt Hendrik Streeck seinen Mercedes vor der Kreisverwaltung in Heinsberg. Das Navi hat er nicht gebraucht. «Ich kenne die Strecke», sagt Streeck. Nach Heinsberg, in den westlichsten Landkreis Nordrhein-Westfalens, ist er in den vergangenen Wochen immer wieder gefahren. Dort hat er seine erste große Studie zur Coronavirus-Pandemie durchgeführt, die «Covid-19 Case-Cluster-Study», die als «Heinsberg-Studie» bekannt wurde. Durch Heinsberg wurde er zu einem der bekanntesten Virologen Deutschlands.
Er steigt aus. Über ihm, auf den Fahnen vor der Kreisverwaltung, steht: #hsbestrong, der Mutmachersatz der Heinsberger im Kampf gegen die Pandemie.
«HS» ist das Autokennzeichen von Heinsberg. Aber «HS», sagt Hendrik Streeck, seien ja auch seine Initialen. Er hat sich den Satz deshalb als Aufkleber besorgt, er pappt jetzt auf seinem Laptop. Hendrik Streeck, du musst stark sein.
Streeck nimmt zügig die Stufen zum Landratsamt, wo Stephan Pusch auf ihn wartet, der Landrat von Heinsberg. Pusch will an diesem Morgen ein Video produzieren, Professor Streeck und er im Gespräch über die «Heinsberg-Protokolle» und die Konsequenzen aus der Studie.
Source: spiegel.de
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