Ramona Wilms, 32, lebt im Westen von Nordrhein-Westfalen, es gibt dort nicht viele Gelegenheiten, ein Dirndl zu tragen. Aber weil in der Coronakrise Partys anders ablaufen müssen als sonst, feiern sie den 40. Geburtstag ihres Mannes in der Garage. Und was könnte ein Motto für eine Garagenparty im Oktober sein? Na klar, Oktoberfest.
Wilms suchte online nach einem passenden Trachtenkleid. Hübsch sollte es sein, aber nicht zu teuer; sie würde es ja nur einen Abend tragen. Nachdem sie auf Amazon und Zalando geschaut hatte, ploppte auf einmal auf Facebook eine Werbeanzeige in ihrem Feed auf: ein Foto von sechs Models in Dirndl, die im Stechschritt einen Park durchqueren, dazu der Text: «Es tut uns leid, dass unser Bekleidungsgeschäft diese Katastrophe nicht überlebt hat. Wir haben beschlossen, den größten Teil der restlichen Kleidung zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen.» Ramona Wilms klickte.
Es öffnete sich ein Onlineshop mit Trachtenmode. «Die Dirndl gefielen mir gut», sagt sie. «Aber ich bin eigentlich ein misstrauischer Mensch.» Deshalb galt ihr nächster Klick dem Impressum. Inhaberin von Liebekleidung sei Rebecca Risch aus Mannheim, stand dort. Für die Umsetzung der Website verantwortlich sei eine Werbeagentur aus Lübeck. Auch ein Foto des Ladengeschäfts war zu sehen, zweistöckig, mit großen Schaufenstern und Blumenkübeln am Eingang.
Source: spiegel.de
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