вторник, 13 октября 2020 г.

Die Grünen: Annalena Baerbock holt bei K-Frage gegenüber Robert Habeck auf

Robert Habeck wollte sich bei der Frage aller Fragen mal wieder nicht festlegen. «Ich gebe mein Bestes, Annalena gibt ihr Bestes, und dann werden wir sehen, was daraus wird», sagte der Grünenchef vor wenigen Tagen in einem Interview.

Ob er oder die Co-Vorsitzende Annalena Baerbock die Partei im kommenden Jahr in die Bundestagswahl führen wird, ist noch immer offen. Dabei wird beiden die Frage nach der Kanzlerkandidatur spätestens seit dem historischen Umfragehoch von 2019 immer wieder gestellt.

Die Ausgangslage war dabei lange klar: Habeck ist bei der Bevölkerung bekannter und beliebter, was ihn als Kandidaten jenseits der Parteigrenzen attraktiv macht. Baerbock aber hat in der grünen Basis großen Rückhalt und konnte sich immer wieder fachlich profilieren.

Doch inzwischen hat sich etwas verschoben, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des SPIEGEL zeigt.

Rund 20 Prozent der Deutschen bevorzugen Baerbock, 35 Prozent würden lieber Habeck als Kanzlerkandidaten sehen. Bei einer vergleichbaren Civey-Erhebung im November 2019 war Baerbock nur auf 11 Prozent gekommen, Habeck dafür auf mehr als 41 Prozent.

Der entscheidende Trend zeigt sich jedoch beim Blick auf die Antworten sortiert nach Wahlabsicht. Denn unter den Anhängerinnen und Anhängern der Grünen sind zwar 44 Prozent für Habeck als Kanzlerkandidaten, aber auch 35 Prozent für Baerbock.

Im November 2019 hatten nur 17 Prozent im eigenen Lager die Parteichefin als bessere Kanzlerkandidatin ausgewählt, 59 Prozent entschieden sich damals für Habeck.

Auch unter Anhängern anderer Parteien gibt es inzwischen mehr Menschen, die Baerbock gegenüber Habeck bevorzugen würden — auch wenn sie selbst nicht für die Grünen stimmen wollen.

So sprachen sich etwa 28 Prozent der SPD-Anhänger für sie aus, 39 Prozent dagegen für Habeck. Baerbock überzeugte damit doppelt so viele Sozialdemokraten wie noch Ende 2019. Mit Blick auf eine theoretisch mögliche grün-rot-rote Koalition ebenfalls bemerkenswert: 28 Prozent der Linkenanhänger sind für Baerbock — und gut 30 Prozent für Habeck.

In der jüngsten Wählergruppe sind Baerbock und Habeck gleichauf

Aufhorchen dürften die Grünenvorsitzenden bei einem weiteren Detail aus der SPIEGEL-Umfrage: Sie liegen in der jüngsten Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren mit jeweils gut 30 Prozent gleichauf, wenn es um die Kanzlerkandidatur geht.

Je älter die Befragten, desto stärker ist dann die Tendenz in Richtung Robert Habeck: In der Altersgruppe ab 65 kommt er auf 39 Prozent, Baerbock hingegen nur auf 17 Prozent. Doch die Jungen sind die wichtigste Wählergruppe der Partei, wie vor Kurzem eine andere SPIEGEL-Erhebung gezeigt hat.

Insgesamt liegen die Grünen in den Umfragen bei knapp 20 Prozent, vor der SPD mit rund 16 Prozent. Sollten sich die Grünen jedoch für eine Koalition mit der Union entscheiden, wären sie nach derzeitigem Stand nur Juniorpartner: CDU und CSU erreichen seit Wochen stabil um die 35 Prozent.

Dann wäre auch die K-Frage automatisch beantwortet — aber anders, als die Grünen es sich wohl wünschen.

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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