вторник, 13 октября 2020 г.

Spanien: Madrid streitet über Corona-Lockdown

Polizeikontrollen in Madrid — 7000 zusätzliche Polizisten sind laut Regierung derzeit in der Stadt im Einsatz, um Anti-Corona-Maßnahmen durchzusetzen. Bewohner im Großraum Madrid dürfen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen – 3,8 Millionen Menschen sind davon betroffen. Am 9. Oktober hatte die sozialdemokratische Zentralregierung für die spanische Hauptstadt und ihre Metropolregion den Notstand ausgerufen, um einen teilweisen Lockdown durchzusetzen – gegen die Stadtregierung. Die konservativ geführte Stadtregierung hatte zuvor gegen die Einschränkungen geklagt und Recht bekommen. Sie hält die Maßnahmen für übertrieben und schädlich für die lokale Wirtschaft. Auch die rechtsextreme Partei Vox lehnt die Maßnahmen ab und rief zu Protesten auf. Nach dem Einschreiten der Zentralregierung gilt der teilweise Lockdown nun aber.  

Dolores Martinez 
«Die Regierung hat sich an der Idee festgebissen, dass die Wirtschaft wichtiger ist. Lassen Sie uns mal überlegen: Können Tote in Kneipen gehen? Können Tote ins Kino gehen? Können Tote irgendetwas tun? Nein, sie kommen auf den Friedhof und können nicht einmal in Würde beerdigt werden. Nicht die Wirtschaft ist am wichtigsten, sondern die Gesundheit. Denn nur gesunde Menschen können die Wirtschaft aufbauen.» 

Alba Garcia 
«Ich verstehe es und bin damit einverstanden. Niemand sollte ausgehen. Das Virus breitet sich gerade aus. Wir sollten zu Hause bleiben und nur das Nötigste tun. Einkaufen und etwas trinken gehen, ja – aber so wenig wie möglich.» 

Maria Miranda 
«Ich verstehe das nicht. Ich weiß nicht, was ich tun darf und was nicht. Ich bin fix und fertig. Draußen weiß ich nicht, ob ich in die eine oder in die andere Richtung gehen darf. Einschränkungen sind wichtig, aber ich weiß nicht, ob es so viele sein müssen.» 

Über das Wochenende wurden in ganz Spanien rund 28.000 neue Infektionen gemeldet, etwas weniger als am Wochenende zuvor. Seit Mitte September an einem Tag 16.000 neue Fälle gemeldet wurden, hat sich die Situation etwas stabilisiert. Trotzdem: Madrid gilt weiterhin als einer der Corona-Hotspots Europas. Bis vor Kurzem galten die Einschränkungen nur in einigen Arbeitervierteln Madrids. Dort war es zu Protesten gekommen, weil die dortigen Gesundheitseinrichtungen überlastet waren – und weil die Menschen nicht verstanden, warum sie nicht in die Kneipe oder auf den Spielplatz gehen, aber mit Bus und Bahn zur Arbeit in andere Stadtgebiete fahren dürfen. 

Source: spiegel.de

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