Der Freistaat Bayern hält sich einiges zugute auf seine funktionierende Verwaltung, die Kompetenz seiner Beamten und überhaupt seine Überlegenheit gegenüber anderen Bundesländern. Seine Vertreter empfehlen sich und ihr Wirken gern als Vorbild für den Rest der Republik.
Doch der Fall Wirecard hat das Selbstbild der Bayern zuletzt nachhaltig entzaubert. Seit Wochen versuchen die Abgeordneten des Finanzausschusses im Bundestag zu verstehen, was genau schiefgelaufen ist im Behörden-Pingpong um die Aufsicht über den Skandalkonzern. Die Anhörung eines Spitzenbeamten aus dem Münchner Innenministerium geriet dabei Ende August zu einem denkwürdigen Schauspiel. In den Hauptrollen: Unwissen, Inkompetenz und Verantwortungsflucht.
Ein bisher unveröffentlichtes Protokoll der Sitzung offenbart, in welchem Ausmaß das komplexe deutsche Geldwäschegesetz die beteiligten Behörden überfordert – und so kommen dubiose Firmen wie Wirecard im Zuständigkeitsgestrüpp von Bund und Ländern leicht davon.
Jedes Land regelt seine Beteiligung im Kampf gegen Geldwäsche anders. Besonders bizarr aber geht es in Bayern zu.
Source: spiegel.de
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