четверг, 24 сентября 2020 г.

Boris Becker wehrt sich gegen Vorwürfe der Insolvenzbehörde — und drohende Haftstrafe

Boris Becker will sich gegen Vorwürfe einer britischen Behörde wehren, der zufolge er im Zusammenhang mit seinem Insolvenzverfahren nicht ausreichend kooperiert haben soll. Becker erschien am Donnerstag zu einer Anhörung vor einem Londoner Gericht, von wo aus der Fall zum Southwark Crown Court verwiesen wurde. Sein Mandant werde sich dort «energisch gegen die Vorwürfe verteidigen», sagte Beckers Anwalt Jonathan Caplan. Wie unter anderem der «Guardian» berichtet, drohen Becker im Fall eines Schuldspruchs bis zu sieben Jahre Haft.

Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Eigentlich können Insolvenzverfahren in dem Land bereits nach einem Jahr abgeschlossen werden. Im Fall Becker war es jedoch verlängert worden, nachdem der Insolvenzverwalter rügte, der frühere Tennisprofi habe ihm Informationen vorenthalten. Zudem waren im vergangenen Jahr die Insolvenzauflagen gegen Becker um zwölf Jahre verlängert worden — weil er Transaktionen nicht ordnungsgemäß gemeldet haben soll. Demnach muss er sich bis 2031 bestimmten Einschränkungen in Großbritannien unterwerfen — so ist es ihm etwa erschwert, einen Kredit über mehr als 500 Pfund zu bekommen.

Becker hatte wiederholt betont, er sei nicht pleite. Und die Vorwürfe der vorenthaltenen Informationen bestritt er auch. Sein deutscher Medienanwalt Christian-Oliver Moser sagte dem SPIEGEL im vergangenen Jahr, Becker habe dem Insolvenzverwalter keine Vermögenswerte «unterschlagen oder verheimlicht». Er habe diese Vermögenswerte — «die ihm allerdings nach seiner Auffassung gar nicht zustehen» — lediglich zu spät angegeben. Becker selbst sprach wenig später von einem «verzögerten Informationsfluss im Insolvenzverfahren».

Die zuständige Insolvenzbehörde führt nun strafrechtliche Ermittlungen gegen den 52-jährigen Becker, da er nicht so mit den Behörden zusammengearbeitet haben soll, wie die Auflagen es vorsehen. In dem nun laufenden Verfahren sieht er sich 19 konkreten Vorwürfen fehlender Informationsübergabe an die Insolvenzbehörde gegenüber. In allen 19 Fällen plädiert Becker auf unschuldig. Der Auftakt am Southwark Crown Court ist für den 22. Oktober anberaumt.

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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