Erneut werden Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen bekannt. Wie das ZDF und die dpa berichten, kommt das Gesundheitsamt im rheinland-pfälzischen Trier derzeit nicht mit der Benachrichtigung der Getesteten hinterher. Es sei schwer zu schaffen, alle negativen Befunde zeitnah herauszugeben, sagte der Leiter des Gesundheitsamts für Trier und Trier-Saarburg, Harald Michels, am Samstag. In allen positiven Fällen seien die Betroffenen aber sofort informiert worden.
Am Samstag sei das Personal bereits aufgestockt worden, berichtete der Amtsleiter weiter. «Heute sind wir mit mindestens acht Leuten dran, und am Montag sind wir mit noch mehr Leuten dran. Dann wird das rasch aufgearbeitet.» Durch die Fülle der Tests komme es zum Arbeitsverzug.
Deutsches Meldewesen in der Kritik
«Es liegt nicht an unserem guten Willen, es liegt einfach an der Struktur: Dass noch mit Papier geschafft werden muss», betonte Michels. Es liege nicht «an uns als Gesundheitsamt», sondern der Bund sei dafür verantwortlich. Es sei dringend notwendig, dass deutsche elektronische Melde- und Informationssystem «mal auf Vordermann zu bringen, dass es funktioniert».
Bis Freitagabend waren an der Station auf einem Autobahnrastplatz bei Trier 4545 Tests bei Reiserückkehrern absolviert worden. Bis Freitagmittag lagen fünf positive Fälle vor. Über die Grenze aus Luxemburg kämen viele heimkehrende Spanienurlauber.
In Bayern waren am Mittwoch drastische Verzögerungen bei der Benachrichtigung von Getesteten bekannt geworden — auch in positiven Fällen. 44.000 Rückkehrer von Auslandsreisen warteten — Stand Mittwoch — nach Tests an den Autobahnen noch auf ihre Ergebnisse. Darunter waren nach ersten Angaben der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) 900 nachweislich positiv Getestete. Am Donnerstag sprach sie von mehr als 1000.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der mit der Einrichtung der Autobahn-Teststationen bundesweit vorgeprescht war, hatte sich am Donnerstag für die Panne entschuldigt. Huml, die ihm zweimal den Rücktritt angeboten hatte, ließ er im Amt und sprach ihr sein Vertrauen aus. Andreas Zapf wurde hingegen als Leiter des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit abgelöst und ins Ministerium versetzt.
Source: spiegel.de
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