Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, folgendes Bekenntnis: Ich mag Menschen lieber als Tiere. Seitdem ich als Grundschülerin in den Sommerferien auf den Hasen der Freundin aufpassen durfte, der unter meiner Obhut plötzlich tot im Gehege lag, vermeide ich im Interesse aller den Kontakt zu Haustieren.
Unser Sohn wird ohne Hamster, Wellensittich oder Katze aufwachsen. Bislang scheint er nicht darunter zu leiden. Vielleicht weil er täglich mit Hunden spricht. Er ist großer «Paw Patrol»-Fan. Und verlangt mir damit einiges ab.
«Paw Patrol», hierzulande vielleicht mit «Pfotenpatrouille» zu übersetzen, ist eine kanadische Fernsehserie für Kinder, in der eine Bande aus Hundewelpen die heile Welt an einem «Adventure Bay» genannten Ort noch etwas heiler macht. Kinder, die nur eine dieser rund zehnminütigen Folgen zu Gesicht bekommen haben, stürzen unmittelbar danach in ein frühkindliches, durchaus bedenkenswertes Abhängigkeitsverhältnis: Plötzlich betteln sie jeden Tag mehrmals um mehr «Popotrol» und zeigen im Supermarkt aufgeregt auf alles, von dem die zuckersüßen Heldenhunde hintunterlächeln. Es gibt von A wie dem aufblasbaren «Paw Patrol»- Sessel bis zu Z wie der «Paw Patrol»-Zentrale für mehr als 100 Euro jeden Mist zu kaufen, den sich Merchandise-Abteilungen so ausdenken.
Source: spiegel.de
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