воскресенье, 28 июня 2020 г.

Donald Trump nimmt Posting mit rassistischer Parole zurück

US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag auf Twitter zeitweise ein Video weiterverbreitet, in dem einer seiner Anhänger einen rassistischen Slogan ruft.

Das Video zeigt Anti-Trump-Demonstranten im Bundesstaat Florida, während dessen Anhänger in Golfcarts vorbeifahren. Ein Gegendemonstrant nennt einen Trump-Anhänger einen Rassisten. Der antwortet, das sei korrekt. Dann skandiert er: «White Power! White Power!» Der Slogan wird in den USA von rassistischen Gruppen eingesetzt, um die angebliche Überlegenheit und den Allmachtsanspruch von Weißen zu betonen.

Trumps Reichweite verschaffte dem Clip vier Millionen Zuschauer

Das Video, das Trump mit seinen gut 82 Millionen Followern teilte, war drei Stunden später bereits rund vier Millionen Mal angesehen worden. Nachdem Trump umgehend vorgeworfen wurde, damit Rassismus zu unterstützen und selbst aus den Reihen von Trumps Republikanern Kritik kam, verschwand der Retweet vier Stunden später wieder.

Das Video ist gut zwei Minuten lang, die «White Power»-Sequenz steht am Anfang. Trump bezeichnete seine Anhänger, die in dem Video zu sehen sind, als tolle Leute und dankte ihnen. Nach der Rücknahme des Retweets erklärte das Weiße Haus in einer Stellungnahme, Trump habe die fragliche Parole «nicht gehört». Er habe nur den Enthusiasmus seiner Anhänger gesehen, erklärte Sprecher Judd Deere.

Trump schrieb in seinem Posting zu dem Video wörtlich: «Danke an die Superbewohner der ‘Villages'». Die «Villages» sind eine Gemeinde im Norden Floridas für über 55-Jährige, in der rund 115.000 Menschen leben. Das Weiße Haus teilte mit, Trump sei «ein großer Fan der ‘Villages'». Er habe nur den «unglaubliche Enthusiasmus seiner Anhänger» gesehen.

Auf einem Plakat der Gegendemonstranten wird Trump als «Rassist» bezeichnet, seine Anhänger hatten an ihren Golfcarts Schilder von Trumps Kampagne, auf denen «Trump 2020» und der Slogan «America First» standen. Eine Demonstrantin trug ein T-Shirt mit der Aufschrift «Black Lives Matter» («Schwarze Leben zählen»).

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz vor gut einem Monat ist es in den USA landesweit zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gekommen. Trump präsentiert sich jedoch vor allem als ein Präsident, der Recht und Ordnung durchsetzen will. Ihm wird daher vorgeworfen, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren und zu wenig Verständnis für den Zorn über anhaltende Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu zeigen.

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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