Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Konzern Drägerwerk spürt wegen des neuartigen Coronavirus eine kurzfristig erhöhte Nachfrage nach Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräten für Krankenhäuser.
Insgesamt entstehe durch die Epidemie jedoch Unsicherheit für die Geschäftsentwicklung, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz in Lübeck mit. Zunehmende gesamtwirtschaftliche Risiken schränkten das Wachstumspotenzial etwas ein.
Vorstandschef Stefan Dräger hält dennoch an seiner Prognose fest, den Umsatz in diesem Jahr währungsbereinigt um ein bis vier Prozent zu steigern. Davon sollen weiter ein bis vier Prozent als operativer Gewinn hängen bleiben.
Besonders die Produktion von Intensivbeatmungsgeräten laufe infolge der Coronavirus-Verbreitung auf Hochtouren, sagte Dräger der Deutschen Presse-Agentur. Hier sei ein Allzeit-Hoch erreicht. Dieses Segment mache 3 Prozent des Umsatzes aus, während der Anteil der sogenannten FFP-Schutzmasken nur 0,3 Prozent betrage. Die Beatmungsgeräte würden in Lübeck produziert, die Schutzmasken rund um die Uhr in Schweden und Südafrika. Auf das Exportverbot der Bundesregierung für Schutzausrüstung habe das Unternehmen seine Prozesse angepasst, sagte Dräger. Die Kunden in Deutschland würden weiterhin aus einem Distributionslager bei Frankfurt/Main beliefert, die Kunden in der Welt aus den Produktionsstätten im Ausland.
Im Jahr 2019 steigerte der weltweit agierende Konzern seinen Umsatz um sieben Prozent auf knapp 2,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte, blieb ein Plus von 5,9 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um sechs Prozent auf 66,6 Millionen Euro. Damit blieben wie im Vorjahr 2,4 Prozent der Erlöse als operativer Gewinn übrig. Der Überschuss ging allerdings um drei Prozent auf 33,8 Millionen Euro zurück. Die Dividenden für die Stamm- und Vorzugsaktien sollen mit 13 und 19 Cent stabil bleiben. 2017 waren es noch 40 und 46 Cent.
«Mit dem Geschäftsverlauf im abgelaufenen Jahr sind wir insgesamt zufrieden», kommentierte Konzernchef Dräger. «Die Sicherheitstechnik legte 2019 wieder überdurchschnittlich zu, aber auch in der Medizintechnik sind wir ordentlich gewachsen.» Zunehmende gesamtwirtschaftliche Risiken schränkten das Wachstumspotenzial etwas ein, erklärte Dräger.
2019 hatte sich der Auftragseingang nominal um 4,1 Prozent auf fast 2,8 Milliarden Euro erhöht. Dabei gab es währungsbereinigt in Europa und Amerika ein Plus, in Afrika, Asien und Australien dagegen insgesamt ein Minus.
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