понедельник, 24 февраля 2020 г.

MeToo: Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen

MeToo — Harvey Weinstein schuldig gesprochen Eine Jury hat den früheren Hollywood-Produzenten in zwei Anklagepunkten schuldig gesprochen. Weinstein droht lebenslange Haft. Seine Anwälte kündigten Berufung an. © Foto: Mark Lennihan/AP/dpa

Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist der Vergewaltigung und schweren sexuellen Nötigung schuldig gesprochen worden. Das Urteil der Geschworenen wurde im Gericht in New York verkündet. In zwei Anklagepunkten wegen wiederholter sexueller Angriffe sprachen sie den 67-Jährigen dagegen frei. Die Jury sprach Weinstein zudem lediglich der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall schuldig, nicht der schweren Vergewaltigung. Weinstein muss bis zur Urteilsverkündung am 11. März in Haft.

Der Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance hat die Entscheidung der Jury gelobt. «Dieser Tag ist ein großer Tag», sagte Vance. Das Urteil der zwölf Geschworenen sei zu respektieren und habe eine Signalwirkung für Opfer sexueller Gewalt, dass die Justiz ihnen glaube. «Ich hoffe, Frauen werden die Bedeutung dieses Urteils heute verstehen.» Vance zufolge ist für Weinstein nun eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren möglich.

Weinstein hat noch die Möglichkeit, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Einer seiner Anwälte hatte das für den Fall einer Verurteilung bereits angekündigt.

Der Prozess gilt als wichtiger Schritt für die MeToo-Bewegung, die der Fall ausgelöst hat. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem aufsehenerregenden New Yorker Prozess geht es seit Januar aber vor allem um zwei Vorwürfe: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oralsex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben.

In Los Angeles könnte weiterer Prozess folgen

In den vergangenen Wochen hatte die Staatsanwaltschaft in dem Verfahren versucht, mithilfe von insgesamt sechs Hauptzeuginnen in teils drastischer Detailtiefe ein Muster Weinsteins offenzulegen: das eines Mannes, der seine Macht in der Filmindustrie systematisch ausnutzte, um sich junge Frauen gefügig zu machen und eines Mannes, der Frauen für Sex Karrierehilfe versprach und sie bei einem Nein zum Geschlechtsverkehr zwang.

Die Verteidigung hingegen hatte den Zeuginnen eine Mitschuld gegeben und Weinstein in einer Opferrolle dargestellt. Frauen hätten ihn über Jahrzehnte wegen seines Einflusses und Geldes ausgenutzt und seien sich ihrer Handlungen und Signale an ihn bewusst gewesen. Jeglicher Sex habe einvernehmlich stattgefunden.

Die Jury-Beratungen zogen sich über Tage hin. Nachrichten ans Gericht ließen dabei den Schluss zu, dass die Jury sich zwischenzeitlich in mehreren Anklagepunkten nicht einig war.

Die juristischen Kämpfe sind für Weinstein auch abseits des New Yorker Verfahrens nicht zu Ende. In Los Angeles wurde er ebenfalls wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung angeklagt. Auch dort könnte es zu einem Prozess kommen.

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