среда, 19 февраля 2020 г.

Gesundheit im Büroalltag: "Stehpulte sind auch kein Allheilmittel"

Britische Forscher haben kürzlich belegt, wie schädlich Büroarbeit für den menschlichen Körper ist. Gezeigt haben sie ihre Ergebnisse an einer lebensgroßen Puppe mit Buckel, Krampfadern und bleicher Haut. Sie heißt Emma, hat Ringe unter den geröteten Augen, ist  übergewichtig und leidet unter geschwollen Knöcheln und Handgelenken sowie stressbedingten Ekzemen. Ihre krumme Haltung verrät: Emma ist nicht in Form. Welche gesundheitlichen Folgen Büroarbeit auf unseren Körper hat, untersucht Falk Liebers an der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Er erklärt, wie Rückenschmerzen entstehen und wie arbeitsbedingte Erkrankungen im Vorfeld vermieden werden können.

ZEIT ONLINE: Emma, die lebensgroße Puppe britischer Forscher, sieht wirklich gruselig aus. Droht Menschen, die überwiegend im Büro arbeiten, dieses Schicksal wirklich?

Falk Liebers: Das ist aus meiner Sicht arg übertrieben. Zunächst einmal besteht auch Büroarbeit nicht nur aus reiner Bildschirmarbeit. Man hat Konferenzen, bespricht sich mit Kollegen oder trägt Akten von einem Büro ins andere, da gibt es viele Aufgaben und Tätigkeiten. Aber die meisten Menschen assoziieren mit Büroarbeit das lange ununterbrochene Sitzen, und das kann in der Tat ungünstig für die Gesundheit sein.

ZEIT ONLINE: Wie wirkt sich das auf unseren Körper aus?

Liebers: Wer lange sitzt, unterfordert seinen Körper. Die Muskeln werden nicht genügend aktiviert, man legt an Gewicht zu und die Leistungsfähigkeit lässt nach. Das kann sich auf den gesamten Stoffwechsel auswirken und ihn verlangsamen. Diabetes kann eine Folge sein, es gibt aber auch Anhaltspunkte, dass sich das Risiko für Herzinfarkte erhöht. Allerdings ist es schwierig, Büroarbeit allein für solche Risiken verantwortlich zu machen. Schließlich verbringt unsere gesamte Gesellschaft viel Zeit im Sitzen. Inwiefern Büroarbeit allein ein Risikofaktor ist, wird unter Wissenschaftlern unterschiedlich diskutiert.

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ZEIT ONLINE: Laut einer DAK-Studie aus dem vergangenen Jahr leiden drei von vier Deutschen unter Rückenschmerzen. Kann das eine Folge von Büroarbeit sein?

Liebers: An der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin machen wir eigene Studien und Forschungsprojekte zur Gesundheit am Arbeitsplatz. Da hat sich gezeigt, dass diejenigen, die häufig länger als eine Stunde am Stück sitzen, seltener über Rückenbeschwerden klagen als diejenigen, die kürzere Zeit oder kaum sitzen. Danach kann man also nicht gehen. Es sind vielmehr bestimmte Berufsgruppen, die anfällig für Rückenschmerzen sind, beispielsweise Arbeitnehmer in der Logistik, der Pflege oder im Handwerk. Die Arbeit am Computer scheint da kein Risikofaktor zu sein.

ZEIT ONLINE: Welche Körperregionen sind dann betroffen?

Liebers: Viele Arbeitnehmer klagen über Nacken- und Kopfschmerzen. Das ist plausibel: Wer an einem falsch eingestellten Schreibtisch sitzt und sich zu wenig bewegt, bekommt Verspannungen. Optimal wäre es, zwei- bis viermal in der Stunde zwischen Stehen und Sitzen zu wechseln. Und schaut man lange auf einen Monitor und bewältigt dabei auch noch anstrengende kognitive Aufgaben, sind Kopfschmerzen eine häufige Folge.

ZEIT ONLINE: Was kann man dagegen tun?

Liebers: Eine einfache Maßnahme ist Bewegung. Einmal als Ausgleich in der Freizeit und außerdem als Pause am Arbeitsplatz selbst.

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