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05.55 Uhr: In Deutschland liegen die Corona-Neuinfektionen bei einem neuen Höchstwert: Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge sind binnen 24 Stunden erstmals 21.506 neue Fälle registriert worden. Der bisherige Rekordwert lag bei 19.990 Fällen am Vortag.
Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Seit Beginn der Pandemie haben sich dem RKI zufolge insgesamt bundesweit 519.089 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 6.11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 166 auf insgesamt 11.096. Das RKI schätzt, dass rund 402.500 Menschen inzwischen genesen sind.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,79 (Vortag: 0,81). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa acht weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Um in eine kontrollierbare Lage zu kommen, müsste die Reproduktionszahl längere Zeit deutlich unter 1 liegen, bei 0,7 oder noch niedriger.
Das RKI gibt auch ein sogenanntes Sieben-Tage-R an, der das Geschehen von vor 8 bis 16 Tagen zeigt. Dieser Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen von Donnerstag liegt er bei 0,93, also ebenfalls leicht unter 1.
Nächtliche Ausgangssperre und Teil-Lockdown in Italien in Kraft
08.33 Uhr: In Italien sind am Freitag verschärfte Corona-Schutzvorschriften in Kraft getreten. Die Regierung hat eine nächtliche Ausgangssperre für die 60 Millionen Bürger erlassen. In vier roten Regionen gilt nun rund um die Uhr ein Teil-Lockdown.
In den Roten Zonen müssen die Menschen weitgehend zu Hause bleiben, Ausnahmen gelten für den Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Bars, Restaurants und Geschäfte, die nichts Lebensnotwendiges verkaufen, sind zu. Betroffen ist auch die wirtschaftsstarke Lombardei mit zehn Millionen Menschen.
Gegen die neuen Maßnahmen gab es schon im Vorfeld Proteste. Am Donnerstagabend demonstrierten in Bergamo in der Lombardei nach Medienberichten mehrere hundert Menschen.
NFL Team zahlte laut Medienberichten schon 1,2 Millionen US-Dollar Strafe
08.30 Uhr: Die Football-Profiliga NFL hat die Las Vegas Raiders erneut wegen Verstößen gegen Corona-Regeln zur Kasse gebeten. Das Team wurde demnach mit 500.000 US-Dollar belegt, Headcoach Jon Gruden mit 150.000 US-Dollar. Damit liegt die Gesamtsumme für alle Sanktionen in dieser Saison bei 1,2 Millionen Dollar, wie mehrere Medien berichten. Das entspricht rund einer Million Euro.
Diesmal gab Strafen, weil Spieler der Raiders ohne Gesichtsmasken an einem öffentlichen Charity-Event teilgenommen haben sollen. Trainer Gruden, der im Sommer positiv auf das Coronavirus getestet worden war, wird vorgeworfen, seine Maske am Spielfeldrand nicht vorschriftsmäßig getragen zu haben. Dafür hatte er bereits Ende September zahlen müssen.
Zusätzlich zur Geldstrafe entzog die NFL den Raiders wegen der aktuellen Vergehen einen Sechstrunden-Pick im kommenden Draft.
Mehr als 120.000 neue Corona-Fälle in den USA
04.35 Uhr: In den USA ist am zweiten Tag in Folge ein Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Der Johns-Hopkins-Universität zufolge wurden mehr als 120.000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden erfasst – die genaue Zahl beträgt 123.085.
Damit wurde der Rekordwert vom Vortag deutlich übertroffen. Am Mittwoch – dem Tag nach der US-Präsidentschaftswahl – hatte die Universität 99.660 neue Infektionsfälle bekannt gegeben. Reuters, die «New York Times» und die «Washington Post» berichteten sogar von knapp über 100.000 Neuinfektionen.
Die Gesamtzahl der registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in den USA seit Beginn der Pandemie liegt bei mehr als 9,6 Millionen. Die Zahl der Todesopfer im Land liegt laut den amtlichen Statistiken bei knapp 235.000. Von den absoluten Zahlen her sind die Vereinigten Staaten das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.
Schwere Ausschreitungen bei Corona-Protest in Slowenien
03.15 Uhr: Bei einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in Slowenien ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. In der Hauptstadt Ljubljana wurden aus einer Menge von hunderten Demonstranten heraus am Donnerstag Flaschen, Steine, Knallkörper und Rauchbomben auf die Polizei geworfen. Diese ging gegen die Demonstranten mit Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfern vor.
Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs Stanislav Vrecar wurden etwa zehn Polizisten leicht verletzt. Zehn Demonstranten seien festgenommen worden. Am frühen Abend habe die Polizei wieder «Frieden und Ordnung» in der Stadt hergestellt, sagte Vrecar.
Die Polizei hatte die Demonstranten gewarnt, dass ihre Versammlung aufgrund der geltenden Corona-Restriktionen verboten sei. Die Konfrontationen begannen vor dem Parlamentsgebäude und setzten sich danach in anderen Stadtteilen fort. Sie dauerten mehr als zwei Stunden an.
Zu dem Protest hatten Aktivisten aufgerufen, die sich als slowenischer Zweig der Hacker-Gruppe Anonymous bezeichneten. Innenminister Ales Hojs sagte, dass Fußball-Hooligans in der Menge gewesen seien.
Seit Oktober gelten in Slowenien weitreichende Corona-Restriktionen, darunter Ausgangsbeschränkungen und die Schließung von Schulen sowie nicht «essenzieller» Geschäfte. Von der ersten Corona-Welle im Frühjahr war der Balkanstaat noch relativ verschont geblieben, in den vergangenen Wochen nahmen die Infektionszahlen jedoch deutlich zu. Insgesamt wurden inzwischen mehr als 41.000 Fälle von Ansteckung mit dem neuartigen Virus in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land verzeichnet.
Verstoß gegen Corona-Auflagen: Mehr als hundert Menschen in London festgenommen
02.25 Uhr: Die britische Polizei hat in London 104 Menschen wegen Verstößen gegen die neuen Lockdown-Auflagen festgenommen. Es sei mit noch weiteren Festnahmen zu rechnen, da der Einsatz der Beamten bis in die Nacht hinein andauere, teilt die Polizei mit. Eine Menschenmenge sei im Zentrum der britischen Hauptstadt zusammengekommen und habe die neuen Kontaktbeschränkungen auf gefährliche Weise ignoriert.
Premierminister Boris Johnson hat im Kampf gegen die zweite Coronavirus-Welle erneut einen Lockdown für England angeordnet, der am Donnerstag in Kraft trat.
Gefährden Mutationen bei Nerzen die Impfstoffsuche?
02.15 Uhr: Mutationen des Coronavirus bei Pelztieren könnten die Entwicklung eines Impfstoffs gefährden, warnt die dänische Regierung. Millionen Zuchtnerze im Land sollen deshalb getötet werden. Wie groß ist die Gefahr? Lesen Sie hier mehr.
Rigorose Ausgangssperre in ganz Griechenland ab diesem Wochenende
02.00 Uhr: In Griechenland gelten ab diesem Wochenende im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch tagsüber rigorose Ausgangsbeschränkungen. Die Bürger dürften ihre Häuser und Wohnungen nur noch verlassen, wenn sie dies über ihr Handy beantragt und per SMS eine Genehmigung erhalten hätten, kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis an.
Demnach gilt die Maßnahme drei Wochen lang. Eine nächtliche Ausgangssperre war bereits zuvor für das ganze Land verhängt worden.
Mitsotakis nannte die jetzige Verschärfung des Lockdowns eine «schwierige Entscheidung». Angesichts der «gefährlichen» Entwicklung der Infektionszahlen sei die Maßnahme aber notwendig. Die rigorosen Beschränkungen treten am Samstagmorgen um 6 Uhr in Kraft. Demnach müssen auch viele Geschäfte geschlossen bleiben. Nur «essenzielle» Läden wie Lebensmittelgeschäfte und Apotheken dürfen offen bleiben.
Anders als beim früheren sechswöchigen Lockdown in Griechenland im Frühjahr bleiben aber die Kindergärten und Grundschulen geöffnet. Der Unterricht für Sekundärschüler findet hingegen nur noch aus der Ferne statt, wie dies bereits für Studenten der Fall ist.
Die Infektionszahlen in Griechenland hatten zuletzt deutlich zugenommen. Am Mittwoch wurden 2646 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und 18 neue Todesfälle verzeichnet, was eine sprunghafte Zunahme im Vergleich zur Vorwoche war. Seit Beginn der Pandemie wurden im Land knapp 47.000 Ansteckungs- und rund 670 Todesfälle registriert.
Besonders besorgt sind die griechischen Behörden aber wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Patienten auf den Intensivstationen. Die Zahl dieser Patienten, die an Beatmungsgeräte angeschlossen sind, hat sich seit Anfang Oktober mehr als verdoppelt — am Mittwoch waren dies 169 Kranke.
DGB fordert neuen Sonderkündigungsschutz für Mieter
01.40 Uhr: Angesichts des erneuten Teil-Lockdowns in Deutschland fordert der DGB eine Wiederauflage des Sonderkündigungsschutzes für Mieter. Es sei «ein großer Fehler» gewesen, dass die Bundesregierung das durch die Corona-Pandemie bedingte Kündigungsmoratorium zum 30. Juni habe auslaufen lassen, zitierte die Funke-Mediengruppe aus einem Positionspapier des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Darin fordert der DGB demnach die Wiederaufnahme des Kündigungsschutzes für Miet- und Pachtverhältnisse bei durch die Coronakrise verursachten Zahlungsrückständen. Zudem sollen im Unterschied zur Regelung vom Frühjahr die Mietrückzahlungen nicht verzinst werden dürfen. Außerdem verlangt der DGB eine Sonderregelung für Dauerschuldner, mit der verhindert werden soll, dass ihnen Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation abgestellt werden. Auch sollen Zwangsräumungen ausgesetzt werden.
«Das Zuhause muss sicher sein. Dieses Signal brauchen Millionen Mieter in Deutschland», sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell.
Unterstützung erhält der DGB vom Deutschen Mieterbund (DMB). Die Situation habe sich seit dem Frühjahr verschärft, sagte DBM-Präsident Lukas Siebenkotten der Funke-Mediengruppe. Damals hätten es die Mieter meist noch geschafft, ihre Miete zu bezahlen, indem sie andere Ausgaben eingeschränkt und Rücklagen eingesetzt hätten: «Jetzt sind die Rücklagen aber aufgebraucht.»
Auch der verbraucherschutzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, unterstützt die Forderung nach einem neuen Mietenmoratorium. «Gerade wenn sich kleine Unternehmen und Selbstständige bislang durch die Coronakrise kämpfen konnten, sollten wir sie dabei weiter unterstützen und das Kündigungsmoratorium verlängern», sagte Fechner den Funke-Zeitungen.
Widerspruch kam aus der Unionsfraktion. «Für eine Wiedereinführung des Mietenmoratoriums sehe ich weder Raum noch Rechtfertigung», sagte der Verbraucherschutzexperte Jan-Marco Luczak (CDU) denselben Blättern. Mit einem neuen Moratorium würden die Probleme nur von der Mieter- auf die Vermieterseite verschoben, warnte er: Es wäre «nichts gewonnen, denn auch viele private Kleinvermieter sind auf die Mieteinnahmen angewiesen».
Die dreimonatige Corona-Sonderregelung der Bundesregierung zugunsten von Mietern war Ende Juni ausgelaufen. Vermieter durften in diesem Zeitraum nicht kündigen, wenn Mieter wegen der Coronakrise ihre Miete nicht mehr zahlen konnten.
Viermal mehr Münchner infiziert als bekannt
01.05 Uhr: Weil viele Menschen kaum etwas von ihrer Corona-Infektion bemerken, bleiben Fälle unentdeckt. Eine Studie beziffert nun die Dunkelziffer für München während der ersten Infektionswelle. Lesen Sie hier mehr.
cop/AFP/dpa/sid/Reuters
Source: spiegel.de
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