суббота, 26 сентября 2020 г.

Oskar Roehler verfilmt Rainer Werner Fassbinders Leben: Denkmal des toxischen Mannes

Diese Lederjacke. Diese Stiefel. Diese Sonnenbrille. Dieser Hut. Diese Hose, die sich feist über seinen Hintern spannte. Dieses Vorstadtgesicht. Diese Breitbeinigkeit. Dieses Ungewaschene. Diese Zigaretten, deren Rauch er ins Gesicht der anderen blies. Diese leiernde Stimme, ihre Selbstgewissheit, ihre Arroganz. Dieses «ne?» am Ende seiner Sätze, die so klingen wollten, als wüsste er alles, könnte er alles.

Eine Zumutung von Mann. Ein Arschloch. Ein Verführer, warum auch immer. Ein Künstler, einer der ganz großen in der Geschichte dieses Landes.

42 Filme drehte Rainer Werner Fassbinder von 1969 bis 1982. In einem Jahr, 1970, machte er gleich fünf. Totaler Blödsinn darunter, na und? Tagsüber drehen, abends schreiben, nachts in die schwule Unterwelt. 13 Jahre, in denen Fassbinder das deutsche Kino neu erfand und Weltruhm erlangte.

Er war ein manisch-depressiver Menschenfänger, der ein paar verlorene junge Leute im München der Sechzigerjahre um sich sammelte, junge Leute mit «Filmfressen», wie er das nannte, aus denen er vor der Kamera etwas herausholte, was es dort eigentlich nicht gab. Junge Leute, die er abhängig von sich machte und dafür verachtete. Männer und Frauen, die er schlug und demütigte und quälte. Auf deren Arm er Zigaretten ausdrückte. Frauen, die er heiratete oder es ihnen versprach, um sie dann zusehen zu lassen, wie er mit Männern schlief.

Source: spiegel.de

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