Als die Ökonomin Dorothea Kübler vor 16 Jahren zur Professorin ernannt wurde, fühlte sie sich oft «wie eine Außenseiterin». Im Kollegium der TU Berlin war sie die einzige Frau. Und wenn sie zu Gremien-Sitzungen kam, las sie in den Gesichtern der Teilnehmer die Frage: «Was will denn die Sekretärin hier?»
Seit 15 Jahren regiert eine Kanzlerin die Republik, aber die Wirtschaft zu erforschen, gilt hierzulande noch immer als Männersache. Erst allmählich setzt sich in der Szene die Erkenntnis durch, dass darin ein Problem liegen könnte.
In dieser Woche treffen sich die Volkswirtinnen und -wirte des Landes zum Jahreskongress des Vereins für Socialpolitik (VfS) in Köln. Hauptthema ist die Bedeutung der Geschlechterfrage in der Ökonomie. Zugleich legen die Veranstalter erstmals Zahlen vor, wie dürftig Frauen in der Wirtschaftswissenschaft vertreten sind. In manchen Bereichen sei das Missverhältnis zwischen den Geschlechtern «noch größer, als wir befürchtet haben», sagt die Frankfurter Professorin und VfS- Vorsitzende Nicola Fuchs-Schündeln.
Source: spiegel.de
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