Formel 1: Pierre Gasly sichert sich den Sieg, Sebastian Vettel fällt früh aus

Ungewöhnlicher Anblick auf dem Podium: Pierre Gasly hat den Großen Preis von Italien gewonnen. Der Alpha-Tauri-Pilot profitierte von einer Zeitstrafe gegen den lange klar führenden Weltmeister Lewis Hamilton und sicherte sich seinen ersten Grand-Prix-Sieg vor Carlos Sainz (McLaren) und Lance Stroll (Racing Point). Lewis Hamilton kam nur auf Rang sieben und muss daher weiter auf seinen 90. Erfolg warten.

«Unglaublich, ich weiß noch nicht, ob ich das schon realisiere. Es war so ein verrücktes Rennen», sagte Gasly, der erstmals seit Olivier Panis 1996 in Monaco wieder einen Grand Prix für Frankreich gewann und von Leclerc im Ziel umarmt wurde. «Ich komme damit noch gar nicht richtig klar, ich habe keine Worte.»

Für Sebastian Vettel war das Rennen früh beendet. «Die Leitung ist explodiert. Ich habe kein Bremspedal mehr», funkte er in Runde fünf an die Box. Auf dem Weg zurück in die Garage schlugen Flammen aus Vettels linken Hinterrad. Zur Hälfte des Rennens schied mit Charles Leclerc auch der zweite Ferrari aus. Er krachte mit großer Wucht in die Reifenstapel, blieb aber unverletzt.

«Der Drops ist gelutscht», sagte Vettel im Anschluss bei RTL, «dieses Jahr wird schwierig bleiben, und nächstes Jahr betrifft mich nicht mehr. Das Team hat eine andere Richtung gewählt als ich.» Am Ende der Saison muss Vettel Ferrari verlassen. «Man denkt dauernd, schlimmer geht es nicht mehr. Aber anscheinend geht es in diesem Jahr immer noch schlimmer.»

Hamilton machte vom Start weg klar, dass er sich auch in Monza den Sieg sichern wollen würde. Hinter ihm entwickelte sich eine turbulente erste Runde: Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas erwischte aus der ersten Reihe einen katastrophalen Start, beide McLaren zogen als erste vorbei, Bottas wurde auf Rang sechs durchgereicht.

Auch in der Folge blieb es chaotisch. Auf Vettels Bremsprobleme folgte ein Fehler von Mercedes: Hamilton kam in die Box, als die Gasse eigentlich nach einem Ausfall von Kevin Magnussen und der anschließenden Safety-Car-Phase gesperrt war. Wenig später kam es zum Unfall von Leclerc und damit zunächst zum nächsten Safety-Car-Einsatz bevor das Rennen komplett unterbrochen wurde.

Der Restart in der 28. Runde würfelte das Feld noch einmal durch. Hamilton kam zwar erneut gut weg, musste dann aber seine Zeitstrafe absitzen — und fand sich am Ende des Feldes wieder. Ein Rückstand, den selbst der Dominator der aktuellen Saison nicht aufholen konnte.

Source: spiegel.de