In der Nacht zum Sonntag haben unbekannte Täter entlang eines neuen Radwegs in Krefeld 30 Bäume abgesägt. Von ihnen hinterlassene Graffitis brachten laut der örtlichen Polizei eine Ablehnung des Radwegs zum Ausdruck.
Wogegen genau sich der Protest richten sollte, blieb Stadtvertretern allerdings unklar. Den Schriftzügen auf dem Pflaster nach könnte es Besorgnis über in vielen Jahren drohende Dellen in der Radwegoberfläche gewesen sein: «Wurtzelschäden Preventions Massnahme» hatten die Täter dort laut «Westdeutscher Zeitung» mit Schablonen aufgesprüht.
Die Feuerwehr räumte die noch an Pfählen befestigten, abgetrennten Bäume am Sonntagmorgen zur Seite, damit sie nicht auf den Radweg stürzen konnten. Den entstandenen Schaden schätzt die Stadt Krefeld auf etwa 50.000 Euro, gegen die Täter wurde Anzeige erstattet. Die örtliche Polizei sucht nach Zeugen.
Viele Krefelder zeigten sich nach Berichten von «RP-Online» empört über die Zerstörung der Pflanzen. Ein Bürger lobte sogar eine Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen — in Höhe von 50 Euro.
Die Fahrradaktionsgruppe Critical Mass Krefeld hingegen solidarisierte sich auf Twitter mit den Tätern. Es handele sich hierbei keineswegs um Vandalismus: «Unbekannte haben den neuen Radweg sicherer gemacht. In zehn bis 15 Jahren wäre der Radweg ein Fall für die Sanierung und würde viel mehr kosten.» Die Planung der Bäume am Fahrbahnrand sei von vornherein «ein großer Fehler» gewesen.
Der erste Abschnitt der Krefelder Promenade, eines Rad- und Fußwegs von insgesamt 16 Kilometern geplanter Länge durch Krefeld, konnte trotz der Beschädigungen wie geplant am Sonntag eröffnet werden.
Source: spiegel.de
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