Der Fleischverarbeiter Tönnies darf am Hauptsitz im Kreis Gütersloh wieder schlachten. Die Stadtverwaltung von Rheda-Wiedenbrück hat den angeordneten Produktionsstopp für die Schlachtung am Mittwoch mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Das berichtetet André Vielstädte, Leiter der Unternehmenskommunikation, gegenüber dem SPIEGEL. Es gelten die Auflagen des Hygienekonzepts, die der Konzern ausgearbeitet und den Behörden vorgelegt hat.
Mitte Juni musste der Schlachthof nach einem Corona-Ausbruch bei rund 1400 Beschäftigten schließen. Im Raum Gütersloh wurden daraufhin Kontaktbeschränkungen beschlossen, die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tönnies wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz und fahrlässiger Körperverletzung.
Ursprünglich sollte die Schließung bis zum 17. Juli gelten. Durch die Entscheidung der Stadtverwaltung finden bereits am Donnerstag wieder Schlachtungen statt. Der Bereich der Zerlegung sei noch nicht freigegeben, so Vielstädte. Eine Entscheidung der Stadt erwarte man am Donnerstag. Der Betrieb in den betroffenen Bereichen werde schrittweise wieder hochgefahren.
Schweine-Stau
Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück würden normalerweise pro Tag je nach Marktlage zwischen 20.000 und 25.000 Schweine geschlachtet. 30.000 sind von den Behörden genehmigt. Durch den Produktionsstopp in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb hatte sich ein Stau bei den Schweinemästern gebildet. Sie wurden ihre Tiere nicht los, und in den Ställen wurde der Platz eng. Die Vertragslieferanten, rund 20 Prozent, konnten auf andere Tönnies-Standorte im Emsland (Sögel), Schleswig-Holstein (Kellinghusen) und Sachsen-Anhalt (Weißenfels) ausweichen. Die anderen Mäster mussten sich auf dem freien Markt neue Schlachthöfe suchen.
Source: spiegel.de
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