
Die sächsischen Schulen sind nach ihrer Wiedereröffnung in der Corona-Krise bisher keine Hotspots für Neuinfektionen geworden. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Universitätsklinik Dresden, die am Montag vorgestellt wurde.
Mediziner hatten 2045 Blutproben von Schülern und Lehrern an 13 Schulen in Dresden sowie den Landkreisen Bautzen und Görlitz untersucht. 1551 der untersuchten Proben stammten von Schülerinnen und Schülern — vor allem aus den Klassen acht bis elf, 504 von Lehrkräften.
Nur in 12 Fällen Antikörper nachgewiesen
Nur in 12 Fällen wiesen die Ärzte Antikörper gegen Sars-CoV-2 nach, was rund 0,6 Prozent der Proben entspricht. In fünf dieser zwölf Fälle war die Infektion zuvor schon bekannt gewesen.
Bei einem positiven Testergebnis führten die Forscher zunächst zwei weitere Antikörpertests durch, nur wenn von diesen mindestens eines wieder positiv war, galt der Fall als bestätigt.
«Wir gehen in die Sommerferien 2020 mit einem Immunitätsstatus, der sich nicht von dem im März 2020 unterscheidet», sagte Studienleiter Reinhard Berner laut einer Pressemitteilung der TU Dresden.
In 24 Haushalten gab es im Vorfeld der Studie bereits eine bekannte Coronavirus-Infektion. Laut der Untersuchung steckte sich nur in einem einzigen Fall ein Kind des Haushaltes an. Dies würde bedeuten, dass der größte Teil der Schulkinder trotz eines Infektionsfalls im Haushalt selbst keine Infektion durchgemacht habe, sagte Berner.
Ein weiteres Ergebnis laut Berner: «Vier von fünf Schülern, also 80 Prozent, gaben dabei an, über ihren Klassenverband und die Familie hinaus regelmäßige soziale Kontakte unterhalten zu haben. Auch das hat offenbar nicht zu einer weiteren Verbreitung des Virus geführt.»
Kultusminister Christian Piwarz (CDU) kündigte an, dass nach den Sommerferien an den Schulen der Normalbetrieb mit Hygienevorschriften wieder beginnt.
Die Dresdner Ärzte planen eine zweite Testreihe an den 13 Schulen zu Beginn des neuen Schuljahres, eine dritte wird es in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen Ende 2020 oder Anfang 2021 geben.
Source: spiegel.de
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