Die italienische Regierung will die Autostrade per l’Italia (ASPI), den größten Autobahnbetreiber des Landes, unter staatliche Kontrolle stellen. Das beschloss das Kabinett in Rom. Dadurch soll vor allem die Milliardärsfamilie Benetton, die ASPIs größten Anteilseigner kontrolliert, zurückgedrängt werden.
Hintergrund des zwei Jahre andauernden Streits ist der Einsturz einer Autobahnbrücke bei Genua im Jahr 2018, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen. Die Regierung warf dem Autobahnbetreiber Versäumnisse bei der Instandhaltung des Autobahnnetzes vor.
Benetton ist mit rund 30 Prozent größter Aktionär der Gruppe Atlantia, die mit rund 88 Prozent wiederum die meisten Anteile von Autostrade per l’Italia besitzt.
Präsident Giuseppe Conte teilte am Mittwoch mit, dass 51 Prozent von ASPI an die Staatsbank CDP übergehen sollen. «Das öffentliche Interesse überwog gegenüber anerkannten privaten Interessen», schrieb Conte auf Facebook. Ein Preis für den Verkauf der Anteile wurde nicht genannt.
An ASPI ist auch die Allianz beteiligt. Zusammen mit der französischen EdF und dem niederländischen Fonds DIF hält der Münchner Versicherungskonzern knapp sieben Prozent von ASPI. Welche Folgen die Teilverstaatlichung auf die Allianz haben wird, ist noch offen.
Source: spiegel.de
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