суббота, 7 марта 2020 г.

PCR-Test: Wer hustet, braucht nicht gleich einen Corona-Test

Fieber, Schnupfen, ein Kratzen im Hals – was den meisten Menschen sonst keine Angst macht, sorgt in Zeiten des neuen Coronavirus schnell für Verunsicherung. Habe ich mich angesteckt? Muss ich mir Sorgen machen? Wie finde ich das schnell heraus? Fragen, die viele Menschen auch in den kommenden Wochen beschäftigen werden. Zumal noch Monate vergehen dürften, ehe ein Impfstoff gegen Sars-CoV-2 verfügbar ist. Viele Menschen werden sich noch infizieren. Nur wie erfährt man, ob man einer von ihnen ist?

Seit Tagen ist zu hören und zu lesen, wie schwierig es sei, sich bei Corona-Symptomen testen zu lassen. Nicht nur, weil diese so unspezifisch sind, dass sie erst mal kaum von einer Erkältung, einem Schnupfen oder auch ersten Grippeanzeichen zu unterscheiden sind. Da ist auch von Fällen zu lesen, in denen Menschen bei Hausärztinnen und Kliniken abgewiesen wurden. An anderer Stelle ist dann wiederum von Drive-in-Tests und Abstrichen auf dem Parkplatz die Rede. Die Verwirrung ist groß, beruht aber häufig auf einer Fehlannahme: dass der Corona-Test für jede Person zu jedem Zeitpunkt verfügbar sein sollte. Tatsächlich aber ist der Test zurzeit nur für akute Verdachtsfälle vorgesehen.

Dafür gibt es gute Gründe. Die Gesundheitsbehörden setzen bei der Bekämpfung der Virusinfektion auf Verzögerung. Infizierte Personen sollen schnell ausfindig gemacht werden, um sie gegebenenfalls zu isolieren und so Infektionsketten zu unterbrechen. Nur auf diese Weise haben Ärztinnen und Ärzte genügend Zeit, sich um Patienten zu kümmern, die so schwer an der Lungenkrankheit Covid-19 erkranken, dass sie stationär versorgt werden müssen. Eine Überlastung der Testlabore könnte ansonsten rasch auch das gesamte Gesundheitssystem belasten.

Würden Ärzte und Medizinerinnen die meisten Menschen in Deutschland einfach mal durchtesten, könnte dies im Zweifel also nur das Aufspüren tatsächlicher Infektionsketten verzögern. Da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Großteil der Bevölkerung bereits mit dem Virus infiziert ist, aktuell noch ziemlich gering ist, würde es viel zu viel Zeit kosten, auf diese Weise auf Corona-Fälle zu stoßen. Im Rauschen aller Getesteten könnten wirklich Erkrankte zunächst untergehen. Deshalb wird genau abgewogen, bei wem der Aufwand eines Corona-Tests notwendig ist.

«Der Test ist vor allem für Personen vorgesehen, die aufgrund ihres hohen Alters oder durch Vorerkrankungen der Atemwege zur Risikogruppe zählen.» Deshalb gibt es ihn auch nicht allein auf Nachfrage, erklärt Jonas Schmidt-Chanasit. Er ist Virologe am Uniklinikum in Hamburg. Wer getestet wird, entscheiden derzeit die Kliniken und Hausärzte selbst. Sie orientieren sich dabei an den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Symptome wie Fieber, Halsschmerzen und Atembeschwerden allein reichen demnach nicht aus. Erst wenn eine Person außerdem Kontakt zu einer infizierten Person hatte oder sich in einer Region aufgehalten hat, in der das Virus flächendeckend nachgewiesen wurde, wird der Verdacht als «begründet» eingestuft (und an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet).

Die Coronavirus-Untersuchung selbst ist ein durchaus komplexer Vorgang. Bei der Bestimmung von Sars-CoV-2 im Menschen setzen Medizinerinnen und Mediziner auf eine Technologie namens PCR. Das Kürzel steht für die Polymerase-Kettenreaktion (engl. polymerase chain reaction). Dabei wird mithilfe eines Enzyms, der Polymerase, die Erbsubstanz vervielfältigt und mit bekannten Erbgutstücken abgeglichen. Das Verfahren kommt unter anderem auch bei Vaterschaftstests zum Einsatz oder um Erbkrankheiten zu erkennen.

Zum Glück funktioniert die PCR nicht nur mit menschlichem Erbgut – sondern auch mit dem von Viren. Auf diese Weise haben verschiedene Labore weltweit inzwischen entsprechende Verfahren für Sars-CoV-2 entwickelt und erfolgreich getestet. Das Testprotokoll, welches am Zentrum für Infektionsforschung der Berliner Charité unter der Leitung von Christian Drosten entstand, wurde von der Weltgesundheitsorganisation als erster diagnostischer Leitfaden empfohlen. Und es hat dabei geholfen, dass inzwischen mehr als dreißig Labore im gesamten Bundesgebiet in der Lage sind, das Coronavirus nachzuweisen. So kann binnen weniger Stunden festgestellt werden, ob sich ein Verdachtsfall erhärtet – oder Entwarnung gegeben werden kann.

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