четверг, 27 февраля 2020 г.

Kritik an offenbar überhöhten Coronavirus-Zahlen in Italien

In Italien ist Kritik an der Zählweise der Coronavirus-Fälle im Land laut geworden. Experten wiesen am Donnerstag darauf hin, dass einige Regionen entgegen dem weltweit üblichen Vorgehen alle positiv getesteten Patienten melden statt nur tatsächlich erkrankte. Nach Behördenangaben lag die Zahl der Infizierten am Donnerstag bei 528, 14 Menschen starben bislang.

Der Mediziner Walter Ricciardi, italienischer Vertreter in der Direktion der Weltgesundheitsorganisation WHO und seit Montag Berater der Regierung in Rom, kritisierte eine übertriebene Zahl der vorgenommenen Virus-Tests: So seien in Italien seit Freitag 11.085 Menschen auf das Coronavirus getestet worden, gegenüber 400 Tests beispielsweise in Frankreich.

Ricciardi bezeichnete es als «Irrtum», auch symptomfreie Menschen zu testen, wie das beispielsweise in der von dem Ausbruch betroffenen Region Venetien geschehen sei. Stattdessen sollten die Tests auf Menschen beschränkt bleiben, die Kontakt mit Erkrankten hatten. Das Vorgehen habe zu «Durcheinander und gesellschaftlicher Beunruhigung» geführt, und letztlich habe die Regierung der WHO Zahlen gemeldet, die mit hoher Wahrscheinlichkeit übertrieben seien.

Der Chef der wichtigsten italienischen Klinik für Infektionskrankheiten, Giuseppe Ipollito vom Spallanzani-Krankenhaus in Rom, kritisierte das Vorgehen ebenfalls. Statt auch symptomfreie Fälle an die WHO zu melden, hätten nur Fälle mit Symptomen wie Husten, Fieber und Atemproblemen gemeldet werden sollen, sagte Ipollito. «In allen Ländern der Welt gibt man Ansteckungsfälle dann bekannt, wenn es Symptome gibt», betonte der Experte. Patienten könnten durchaus positiv auf das Virus getestet werden, auch wenn sie völlig symptomfrei seien.

Nach Angaben des italienischen Zivilschutzes liegen von den 528 positiv getesteten Menschen 195 im Krankenhaus, davon 37 auf der Intensivstation. 279 befinden sich unter häuslicher Quarantäne und haben nur geringe oder gar keine Symptome.

Laut Zivilschutzchef Angelo Borrelli sind in der am stärksten betroffenen Region Lombardei 37 Betroffene bereits wieder geheilt. Borrelli sprach von einer «hervorragenden Nachricht». Viele Patienten überstünden die Krankheit leicht und müssten nicht einmal ins Krankenhaus. «Manche entwickeln Antikörper, ohne irgendein Symptom zu entwickeln.»

Der Zivilschutzchef verteidigte die anfänglichen Massentests auf das Virus. Dabei sei es darum gegangen, den Herd des Virus in Italien zu finden und zu isolieren. Nachdem dieser gefunden und die betroffenen Orte isoliert worden seien, werde nun nur noch in begründeten Verdachtsfällen auf das Coronavirus getestet.

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