суббота, 29 февраля 2020 г.

Binge-Watching: Die besten TV-Serien im März

Verlieren Sie langsam den Durchblick zwischen all den horizontalen und vertikalen Serien auf Netflix, Amazon, Sky und im Free-TV? Oder sind Sie einfach nur auf der Suche nach gutem Fernsehen, wollen womöglich sogar gepflegtes Binge-Watching betreiben? In unserer Serienkolumne besprechen wir die interessantesten Neustarts des Monats.

«I Am Not Okay With This»

Immer wieder wirft das Fernsehen die Frage nach dem «Warum» auf. In I Am Not Okay With This irritieren zunächst einmal das «Wann» und «Wo». Nichts an der Serie von Christy Hall und Jonathan Entwistle ermöglicht eine klare zeitliche und geografische Verortung. Erst im Verlauf ihrer sieben kurzen Folgen setzen sich Landschaft, Häuser, Autos, Highschool und die Abwesenheit von Smartphones zu einem halbwegs verlässlichen Bild zusammen. Es sind wohl die späten Achtziger im mittleren Westen der USA, in denen sich die 17-jährige Sydney (Sophia Lillis) nicht mehr zu Hause fühlt.

Seit der Vater der Außenseiterin Suizid begangen hat, schlägt sich Sydney mit Stimmungsschwankungen und Wutausbrüchen herum. Als ihre einzige Freundin Dina (Sofia Bryant) eine Beziehung mit dem Footballstar und Erbsenhirn Brad (Richard Ellis) beginnt, brennen ihr die letzten Sicherungen durch. Sydney entwickelt destruktive Superkräfte, mit denen sie Nasen zum Bluten und Bowlingkugeln zum Fliegen bringt. Ein ganzes Waldstück vernichtet sie schneller, als Elon Musk das Wort «Rodungsgenehmigung» buchstabieren kann. Kein Wunder, dass sich der Highschoolsonderling Stanley (Wyat Oleff) zu ihr hingezogen fühlt.

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Wie schon der Netflixerfolg The End of the F***ing World basiert auch I Am Not Okay With This auf einer Graphic Novel von Charles Forsman. Schon die erste Serienadaption des US-Autors kitzelte erstaunliche Tiefe aus vergleichsweise klischeehaften Figuren heraus. I Am Not Okay With This trifft nun auch bei den Kleinigkeiten den richtigen Ton. Lillis und Oleff (beide bereits bekannt aus der Neuverfilmung von Stephen Kings Es) spielen die Hauptrollen mit der Wut und dem Witz echter Misfits. Das ländliche Setting erstrahlt in wunderbar biederen Brauntönen. Der Post-Punk-Soundtrack erklärt Fans von Stranger Things, was die coolen Kids in den Achtzigern wirklich gehört haben.

Aller Detail- und Zitierfreude zum Trotz – eine ganze Folge verbeugt sich vor The Breakfast Club – bleibt I Am Not Okay With This aber doch mysteriös. Woher Sydneys Kräfte kommen, in welchen Dienst der Teenager sie stellen könnte und warum sie immer wieder blutüberströmt in kurzen Vorausblenden zu sehen ist: Darüber verrät die Serie nur so viel, wie nötig ist. Langsam zieht sie einen in ihre liebevoll ausgestaltete und besiedelte Welt hinein (Sydneys kleiner Bruder ist das niedlichste Fernsehkind seit Jerry Maguire) – um schließlich stilecht mit einem grandiosen Cliffhanger zu enden. Schon jetzt die wichtigste Wann-Frage zu I Am Not Okay With This: Wann geht es endlich weiter?
(Daniel Gerhardt)

Die sieben Folgen von «I Am Not Okay With This» sind auf Netflix abrufbar.

Artikel auf Deutsch Lesen. Zeit.de

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