Stellen Sie sich vor, Sie haben den Tod eines geliebten Menschen erleben müssen — gibt es etwas, in dem Sie Trost finden würden? Könnte man Sie überhaupt trösten? Und was würde helfen? Ein bestimmtes Buch, Musik, Fotos, Erinnerungsstücke, Tiere, ein Ort, Spiritualität, Menschen, Austausch mit anderen Betroffenen? Man findet darauf immer nur selbst eine Antwort.
«Nach dem Tod meiner Schwester hat unsere ganze Familie eine Woche lang zusammen auf Matratzen im Wohnzimmer geschlafen. Diese körperliche Nähe hat uns Halt und Wärme gegeben am tiefsten Punkt. Mal haben wir alle geweint und waren die ganze Nacht wach, haben geredet, dann wieder sind wir alle in komatösen Schlaf gefallen. Es fühlte sich an, als wären wir auf einer einsamen Insel, entrückt von allem», so schilderte es mir eine Teilnehmerin der Jugendtrauergruppe. Zusammenrücken und gemeinsame Klage — in anderen Kulturen ist das bisher ausgeprägter als bei uns.
Ein Kind, das hingefallen ist und ein blutiges Knie hat, wird sehr wahrscheinlich nach tröstender Umarmung und mit einem bunten Pflaster versorgt weiterlaufen, wenn es den ersten Schrecken überwunden hat. «Bis du heiratest, ist alles wieder gut», wird ihm vielleicht noch hinterhergeschickt.
Source: spiegel.de
Комментариев нет:
Отправить комментарий