Der Nakuru-Nationalpark nordwestlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi ist kleiner als die Stadt Frankfurt am Main, verfügt aber über eine Artenvielfalt, die weltweit einzigartig ist. Berühmt ist der Park, der zum Unesco-Weltnaturerbe gehört, vor allem für riesige Schwärme von Flamingos. Doch vor acht Jahren verschwanden die Vögel allmählich, nun sind sie zurück.
Je nach Jahreszeit tummelten sich an den Ufern des Nakurusees, der dem Park seinen Namen gab, einige Tausend bis zu 1,5 Millionen der rosafarbenen Vögel. Doch seit 2002 blieben immer mehr der Tiere weg, nachdem der Wasserstand des Sees deutlich gestiegen war. Dadurch fehlte es den Flamingos an Brutplätzen. Außerdem fanden sie immer weniger zu fressen.
Wirtschaftsfaktor Flamingo
Der Grund: Durch Verdunstung reicherte sich das Wasser des einstigen Süßwassersees über Jahrtausende stark mit Salzen an — optimale Lebensbedingungen für bestimmte Algen, von denen sich Zwergflamingos ernähren.
Durch heftige Regenfälle stieg jedoch der Wasserpegel in den vergangenen Jahren immer weiter an. Dadurch sank auch der Salzgehalt des Sees, die Algen verschwanden zunehmend und mit ihnen auch die Flamingos. Sie zogen sich an andere Gewässer der Region wie den Bogoria- und den Baringosee zurück.
Allerdings sind auch dort die Wasserpegel wegen heftiger Regenfälle inzwischen deutlich gestiegen. Das zwang die Vögel dazu, an den Nakurusee zurückzukehren. Halten die starken Regenfälle in der Region jedoch weiter an, könnte ihre Population deutlich zurückgehen.
Die zurückkehrenden Flamingos sind auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. «Mit der Zahl der Flamingos nimmt auch die Zahl der Besucher zu», sagte Caroline Mwebia, die Tourismusbeauftragte des Parks. Für die vielen Menschen in der Region, die vom Tourismus leben und von der Coronakrise besonders betroffen sind, ist das zumindest ein Hoffnungsschimmer.
Source: spiegel.de
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