среда, 8 июля 2020 г.

Volkswagen: Lkw-Chef Andreas Renschler winken zum Abschied zehn Millionen Euro

Am Dienstagabend kündigte Volkswagen eine groß angelegte Personalrochade an. Im Zentrum des Führungswechsels steht Lkw-Vorstand Andreas Renschler, ein Urgestein der deutschen Autoindustrie. Seine Posten im Konzernvorstand und an der Spitze der Lastwagentochter Traton soll er bereits nächste Woche räumen, angeblich «im besten gegenseitigen Einvernehmen». Doch in Wahrheit liefen die vergangenen Monate nicht ganz so harmonisch ab.

Aus dem Konzernumfeld ist zu hören, Renschler habe sich beim Umbau des börsennotierten Lkw-Herstellers mit dem Traton-Vorstand überworfen. Der Lastwagen-Chef war auf Synergien bedacht, unter anderem sollten die Entwicklungsabteilungen der selbstbewussten Submarken MAN und Scania enger zusammenarbeiten und ihre Zuständigkeiten neu verteilen. Die beiden Lkw-Hersteller fürchteten daraufhin um ihre Eigenständigkeit. Aus Sicht des VW-Konzerns waren Renschlers Pläne durchaus richtig. Allerdings sei es ihm am Ende nicht mehr gelungen, seine Führungskräfte mitzunehmen. Hinzu kamen Unstimmigkeiten mit dem Betriebsrat über anstehende Sparpläne. 

In Teilen des Konzerns herrschte außerdem Enttäuschung über den Börsengang der Lkw-Tochter, der im vergangenen Jahr nicht die erhoffte Summe eingespielt habe. Zwar sei Renschler dafür nicht unbedingt persönlich verantwortlich gewesen, sagen Insider, sondern das wenig günstige Marktumfeld. Allerdings habe ihm der Flop zugesetzt, Kritiker warfen dem 62-jährigen Ex-Daimler-Manager Amtsmüdigkeit vor. Sein Rückzug bedeutet für ihn wohl das Ende einer ansonsten überwiegend glanzvollen Karriere. 

Vertrag läuft eigentlich noch bis 2024

Finanziell jedoch fällt Renschler weich. Sein Vertrag als Konzernvorstand läuft noch bis 2024. Bis dahin hätte er theoretisch noch Anspruch auf Vergütung, allerdings empfiehlt der in Deutschland gültige Corporate-Governance-Kodex eine Begrenzung der Abfindung auf maximal zwei Jahresgehälter. Hinzu kommen üppige Pensionsansprüche: Mit Vollendung des 62. Lebensjahrs, also ab jetzt, steht ihm laut Geschäftsbericht ein Altersruhegeld in Höhe von 70 Prozent der Festvergütung zu. Diese lag im Referenzjahr 2016 bei gut einer Million Euro. Die jährliche Rente liegt demnach bei 700.000 Euro, knapp 60.000 Euro pro Monat.  

Nach SPIEGEL-Informationen hat Renschler sich mit VW auf einen großzügigen Kompromiss geeinigt: Er erhält seine Rente nicht ab sofort, sondern erst ab Mitte Juli 2022. Bis dahin erfüllt er formal noch eine Beratertätigkeit. Im Gegenzug kann er laut Insidern mit einer Abfindung von mindestens zehn Millionen Euro rechnen. Das entspräche etwas mehr als Renschlers Gehaltssumme (Fixgehalt plus Boni) der vergangenen zwei Jahre, die jeweils ungefähr 4,5 Millionen Euro betrug.  

Der Konzern teilt dazu mit, Renschler erhalte seine Jahresvergütung für zwei Jahre ausbezahlt. Er stehe dem Unternehmen in dieser Zeit «beratend zur Verfügung». Die exakten Summen seien allerdings noch von der Kursentwicklung der VW-Aktie abhängig, sie ergäben sich «erst unter Berücksichtigung und Abrechnung des Performance Share Plans und werden im zukünftigen Geschäftsbericht veröffentlicht».

Volkswagen nutzt Renschlers Ausscheiden, um den Konzernvorstand zu verkleinern. Sein Posten fällt künftig weg, die Zuständigkeit für Lkw übernimmt Arbeitsdirektor Gunnar Kilian in Personalunion. 

Neben Renschler scheidet auch MAN-Boss Joachim Drees aus. Zudem wird der bisherige Traton-Personalvorstand Carsten Intra Chef der VW-Nutzfahrzeugsparte (VWN) in Hannover. Dort löst er überraschend Thomas Sedran ab. VWN, Hersteller von Modellen wie Caddy, Crafter oder Multivan, erwartet für dieses Jahr hohe Verluste. Grund dafür sind hohe Investitionen in neue Modelle sowie drohende CO2-Strafzahlungen an die Europäische Union.

Icon: Der Spiegel

Source: spiegel.de

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