An einem türkisch-griechischen Grenzübergang sind am Sonntag mindestens 2000 weitere Flüchtlinge eingetroffen, die in die EU gelangen wollen. Die Flüchtlinge, darunter Syrer, Afghanen und Iraker, trafen aus der türkischen Metropole Istanbul am Grenzübergang Pazarkule in der westlichen Provinz Edirne ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Unter den Migranten, die sich in langen Reihen auf den Grenzposten zu bewegten, waren auch Frauen und Kinder.
Nach UN-Angaben waren bis Samstagabend bereits mindestens 13.000 Flüchtlinge zu der 212 Kilometer langen türkisch-griechischen Grenze gekommen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Samstag gesagt, die «Tore» der Türkei stünden für Flüchtlinge, die nach Europa wollten, nun offen. In seinem Land leben Millionen Flüchtlinge, insbesondere aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Syrien.
Als Konsequenz verschärften die an die Türkei grenzenden EU-Länder Griechenland und Bulgarien ihre Maßnahmen zur Grenzsicherung. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte ihnen Unterstützung zu.
Erdogan begründete sein Vorgehen damit, dass die EU sich nicht an den im März 2016 geschlossenen Flüchtlingspakt halte. Ankara verpflichtete sich darin, alle auf den griechischen Ägäis-Inseln ankommenden Flüchtlinge zurückzunehmen und stärker gegen Schlepperbanden vorzugehen. Die EU versprach der Türkei im Gegenzug Milliardenhilfen, eine beschleunigte Visa-Erleichterung und die Modernisierung der Zollunion.
Die Zahl der Flüchtlinge in der Türkei stieg zuletzt durch die von Russland unterstützte Offensive des syrischen Machthabers Baschar al-Assad in der letzten Rebellenhochburg Idlib weiter an.
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