четверг, 20 февраля 2020 г.

«Es kann auf keine Windenergieanlage verzichtet werden.» — Interview mit Jürgen Broers, NORD/LB

Das Kernthema der Windbranche sind die Ausschreibungen. Im Juli 2018 bezieht Jürgen Broers, Finanzierungsexperte für Erneuerbare Energien in der Norddeutschen Landesbank, Position und wagt einen Blick in die Zukunft.

Herr Broers, die NORD/LB ist in diesem Jahr wieder Hauptsponsor des 5. Windbranchentages Niedersachsen-Bremen. Warum engagieren Sie sich so in diesem Bereich?

Als Finanzierer für Projekte im Bereich Erneuerbare Energien engagieren wir uns mit unserem Team der ehemaligen Bremer Landesbank in Oldenburg  schon seit Mitte der 1990er Jahre. Wir haben bei Windkraftfinanzierungen Pionierarbeit geleistet. Mit zahlreichen Projektfinanzierungen und Beratungsmandaten für Windparks – zu Land und zu Wasser – sind wir mit unseren Teams in Oldenburg und Hannover heute einer der größten Kreditgeber im  Bereich Windenergie in Deutschland, auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt.

Wie drückt sich das in Zahlen aus?

Seit 1991 haben wir fast 3000 Windenergieanlagen finanziert – viele davon im Nordwesten Deutschlands. Aktuell finanzieren wir in der Region Niedersachsen-Bremen mehr als 600 Windenergieanlagen mit einer Leistung von ca. 1500 MW, was einem momentanen Finanzierungsvolumen von mehr als 1,2 Milliarden Euro entspricht.

Wie bewertet die NORD/LB die Ausschreibungsergebnisse 2018?

Grundsätzlich positiv. Erfreulich ist zum Beispiel, dass die Realisierungswahrscheinlichkeit von Projekten im Süden steigt. Allerdings zeigen die Ausschreibungen auch, dass das Ausschreibungssystem noch am Anfang einer „Lernkurve" steht, was zum Beispiel das Bietungsverhalten und die Frage, ob man sich an der Ausschreibung beteiligt, angeht.  

Es ist festzustellen, dass die erste Ausschreibung im Februar ausreichend hoch überzeichnet war. Damit gab es eine Wettbewerbssituation, wenngleich diese nicht so deutlich ausgeprägt war wie in 2017. Im Mai wurden für das ausgeschriebene Volumen von 670 MW leider nicht ausreichend Angebote abgegeben. Ich denke, wir müssen genauer hinterfragen, warum im Februar 40 und im Mai mehr als 50 Prozent der genehmigten Projekte nicht an den Ausschreibungen teilgenommen haben. Hier gilt es, die Rahmenbedingungen zu verbessern.

Atemberaubender Blick: Dieses Windrad hat eine Gesamthöhe von 206 Metern.

Wie schätzen Sie die künftige Entwicklung ein?

Wichtig ist, dass die Investitionssicherheit durch das EEG erhalten bleibt und dass es verlässliche Grundlagen für alle Teilnehmer der Auktionen gibt. Die BImSchG-Genehmigung als Grundlage für Auktionen ist festgelegt worden. Das begrüßen wir ausdrücklich. So wird die Planungssicherheit der Unternehmen deutlich erhöht. Weiterhin müssen die Ausbauziele für die Windenergie erhöht und Sonderausschreibungsmengen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, auch tatsächlich eingeführt werden. Hier gab es zuletzt keine Einigung zwischen den Koalitionsparteien. Es wurden sogar neue Forderungen mit der Umsetzung des Sondervolumens verknüpft. Zahlreiche Stimmen fordern, dass mindestens ein Teil des Sonderausschreibungsvolumens 2019 umgesetzt wird, um die Ausbaudelle, die durch die Ausschreibungen in 2017 entstehen wird, in den nächsten Jahren teilweise auszugleichen. Wir unterstützen dies, denn im Interesse der Erreichung der Ausbauziele und des Klimaschutzes kann auf keine Windenergieanlage verzichtet werden.

Welche Erwartung hat die NORD/LB an die die zukünftigen Zuschlagshöhen in den nächsten Ausschreibungsrunden?

Ich erwarte, dass sich der durchschnittliche Zuschlagswert perspektivisch wieder moderat reduzieren wird. Grundsätzlich gehen wir von einem weiter wachsenden Windmarkt in Deutschland aus.

 

Windbranchentag Niedersachsen-Bremen am 23. Oktober 2018

Das fünfjährige Jubiläum von Nordwestdeutschlands größtem Branchentreffen findet dieses Jahr in Bremen statt.

Diskutieren Sie unter anderem mit Bremens Bürgermeister Dr. Carsten Sieling über die Bedeutung der Windindustrie in der Hansestadt und erhalten Sie Einblicke in aktuelle Debatten und Herausforderungen der niedersächsischen Windbranche.  

Nutzen Sie diesen Windbranchentag, um sich über alle bedeutenden bundes- und landespolitischen Entwicklungen zu informieren und mit unseren Fachexperten und Teilnehmern über die Zukunft der Windenergie in Deutschlands windstarkem Nordwesten auszutauschen. Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz auf einem der größten Windbranchentreffen Deutschlands!

>> Programm und Anmeldung

Expertenwissen des Bundesverbands Windenergie e.V.



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