Dies habe das zuständige Gremium im Bundesstaat Virginia entschieden, berichteten mehrere Medien am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Büro des Gouverneurs des Bundesstaats, Ralph Northam.
Eine Begnadigung habe Northam aber abgelehnt. Söring solle der Einwanderungsbehörde ICE übergeben und mit einem Wiedereinreiseverbot für die USA belegt werden. Unklar war zunächst, ob der Diplomatensohn, der wegen des Mordes an den Eltern seiner damaligen Freundin im Jahr 1985 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt worden war, nach Deutschland zurückkehrt.
Die Entscheidung, den 53-Jährigen freizulassen, sei „überraschend“, schrieb die „Washington Post“. Der brutale Doppelmord hatte jahrzehntelang in den USA und auch international Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
In Lynchburg, einer Kleinstadt in Virginia, waren damals die Eltern von Elizabeth Haysom erstochen worden. Nachdem das junge Paar in Verdacht geraten war und sich zur Flucht entschlossen hatte, wurde es 1986 in London gefasst und schließlich an die USA ausgeliefert. Haysom wurde wegen Anstiftung zum Mord zu zweimal 45 Jahren Haft verurteilt, Söring bekam zweimal lebenslange Haft. Auch die 55-jährige Kanadierin Haysom wird laut US-Medien nun freigelassen und abgeschoben.
Söring hatte die Morde zunächst gestanden, später aber das Geständnis widerrufen und erklärt, er habe lediglich seine Freundin vor der Todesstrafe bewahren wollen. 2016 rekonstruierte der Dokumentarfilm „Das Versprechen“ den Fall.
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